Vergleichsportal Idealo fordert von Google 3,3 Milliarden Euro Schadenersatz

2019 hat Idealo gegen Google geklagt und viel Schadenersatz verlangt. Das Verfahren wurde dann ausgesetzt, um auf den EuGH zu warten. Nun legt Idealo nach.

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Ein hammer vor der Statue einer Justizia

(Bild: Zolnierek/Shutterstock.com)

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Das Preisvergleichsportal Idealo hat eine Klage gegen Google wegen des vorgeworfenen Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung erweitert und verlangt nun mindestens 3,3 Milliarden Euro Schadenersatz. Das teilte das zum Medienkonzern Axel Springer gehörende Unternehmen mit und erklärte, dass sich die Summe aus der Schadensersatzforderung in Höhe von 2,69 Milliarden Euro selbst und fälligen Zinsen zusammensetzt. Weiterhin verlangt das Unternehmen "umfangreiche Auskunft über den von Google generierten Traffic, Umsätze und Gewinne im Zusammenhang mit dem Produkt- und Preisvergleichsdienst von Google in Deutschland".

Mit der Forderung will das Unternehmen nach eigenen Angaben Schäden für den Wettbewerb, für Verbraucher und Verbraucherinnen sowie für den E-Commerce sichtbar machen, die das "missbräuchliche Verhalten" des US-Konzerns angerichtet hätten. Konkret wirft Idealo Google vor, in der gleichnamigen Suchmaschine systematisch eigene Shopping-Angebote bevorzuge und den Markt damit verzerre. Der Europäische Gerichtshof habe diesbezüglich im Herbst Klarheit geschaffen, jetzt müsse dem Urteil eine entsprechende Entscheidung in Deutschland folgen. Nationale Gerichte seien an das Urteil des EuGH gebunden.

Der EuGH hatte am 10. September geurteilt, dass Google seine dominante Stellung auf mehreren nationalen Märkten für Online-Suchdienste missbraucht hat, um seinen eigenen Preisvergleichsdienst "Google Shopping" zu bevorzugen. Dafür wurde eine Geldbuße in Höhe von 2,4 Milliarden Euro verhängt. Idealo hatte bereits 2019 Klage beim Berliner Landgericht eingereicht und damals eine halbe Milliarde Euro Schadensersatz verlangt. Das Verfahren war dann für mehrere Jahre ausgesetzt worden, um das Urteil des EuGH abzuwarten, schreibt Idealo jetzt. Dem solle das Landgericht nun Folge leisten und einen deutlich höheren Schadensersatz verhängen.

(mho)