VeriSign wegen Bauernfängerei bei Domain-Registrierungen verklagt

Wettbewerber verklagen gegen US-Registrar und Registry-Betreiber VeriSign/Network Solutions wegen irreführender Werbeschreiben.

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Von
  • Axel Kossel

Gegen den US-amerikanischen Sicherheits-Experten VeriSign, nach der Übernahme von Network Solutions dick im Geschäft mit Domain-Registrierungen, läuft eine Sammelklage wegen seiner agressiven Werbemethoden bei Domain-Inhabern. VeriSign hatte im April an Kunden anderer Domain-Registrare eine Zahlungsaufforderung verschickt. Zahlte der Domain-Inhaber, übernahm VeriSign die Verwaltung seiner Domain. Durch die Formulierung "Domain Name Expiration Notice" und das Setzen einer künstlichen Deadline suggerierte VeriSign fälschlicherweise, dass die Domains gelöscht würde, falls die Inhaber nicht zahlten.

Die Klageschrift wirft VeriSign vor, dass diese Aktion irreparable Schäden anrichte. Dabei sei es unwichtig, dass der Versand weiterer Schreiben, mit denen Domain-Inhaber ausgetrickst werden sollen, bereits untersagt sei. Eine Woche zuvor hatte der VeriSign-Mitbewerber BulkRegister eine Verfügung erwirkt, die VeriSign den Versand der Schreiben verbietet.

Champ Mitchell, Vice President bei VeriSign, hat die Werbeaktion indes verteidigt: "Wir haben anderen nur das angetan, was sie uns angetan haben." Lange Zeit habe VeriSign zugesehen, wie andere ihnen die Basis wegnahmen. Dies sei nun endgültig vorbei. VeriSign ist unter Druck geraten, da sowohl die Zahlen für Neuanmeldungen wie auch für Verlängerungen von Domains rückläufig sind -- nun versucht das Unternehmen offensichtlich mit allen Mitteln, der wachsenden Konkurrenz deren Kunden wieder abzujagen. (ad)