Vermutlich erste Starlink-Empfänger im Iran aufgetaucht

Starlink-Empfänger sollen über den Irak in den Iran gelangt sein, um dort die Internetsperren auszuhebeln.

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(Bild: Anton Chernigovskii/Shutterstock.com)

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Von
  • dpa

Im Iran sind Medienberichten zufolge die ersten Empfangsanlagen für den Satelliten-Internetdienst Starlink aufgetaucht. Auf dem Schwarzmarkt werden die im Iran illegalen Geräte für umgerechnet knapp 2000 Euro gehandelt, berichtete das Onlineportal Tejaratnews am Montag. Die Empfänger kosten damit ein Vielfaches des Originalpreises und werden angeblich über das Nachbarland Irak in die Islamische Republik geschmuggelt.

Nach Ausbruch der jüngsten landesweiten Proteste haben die Behörden auch das Internet im Land stark eingeschränkt. Auslöser war der Tod der 22 Jahre alten Mahsa Amini. Die Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil sie die Zwangsvorschriften für das Tragen eines Kopftuchs nicht eingehalten haben soll. Die Frau starb am 16. September in Polizeigewahrsam. Seit ihrem Tod demonstrieren landesweit Tausende gegen den repressiven Kurs der Regierung sowie das islamische Herrschaftssystem.

Tech-Milliardär Elon Musk hatte vor wenigen Wochen angekündigt, eine Ausnahmegenehmigung in den USA zu beantragen, um trotz der US-Sanktionen das Starlink-Satellitennetz im Iran anbieten zu können. Das System stellt schnelle Internetverbindungen direkt über eigene Satelliten her. Es wird von Musks Raumfahrtfirma SpaceX aufgebaut. Kommunikation über Starlink spielt auch für die Ukraine bei der Verteidigung des Landes gegen die russische Invasion eine wichtige Rolle. Musk ist neben anderen Engagements auch Chef des Elektroauto-Herstellers Tesla.

(olb)