Versandhändler Amazon könnte "Prime Now" nach München bringen

Handelsriese Amazon will offenbar zwei neue Versandzentren in München einrichten. Einem Bericht nach könnte das ein erster Vorstoß mit "Prime Now" sein – Amazons Programm für Lieferungen binnen weniger Stunden.

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Amazon

(Bild: dpa, Sebastian Kahnert)

Lesezeit: 2 Min.

Der Online-Händler Amazon treibt den Ausbau seiner Logistikzentren in Europa voran. Im Raum München sind nach Informationen der Süddeutschen Zeitung zwei neue Zentren geplant, um Ware noch am Tag der Bestellung an die Kunden ausliefern zu können. Dem Bericht könnte so das "Prime Now" genannte Programm für Lieferungen innerhalb weniger Stunden an einem ersten Standort in Deutschland erprobt werden.

"Eigentlich sollte Prime Now in München schon 2015 starten", zitiert die Zeitung einen Amazon-Mitarbeiter, "doch das wurde von einem Tag auf den anderen verschoben." Ein Tochterunternehmen des Versandriesen habe bereits in Olching bei München eine große Halle angemietet und ziehe dort derzeit Regale hoch. Auch im Stadtgebiet München sei bereits ein Standort gemietet worden.

Eine Amazon-Sprecherin wollte den Bericht nicht kommentieren, verwies aber auf die laufende Expansion des Unternehmens. "Amazon erweitert kontinuierlich sein europäisches Logistiknetzwerk, um die wachsende Kundennachfrage zu bedienen", sagte sie. Erst vor wenigen Tagen hatte Amazon einen Standort im Raum Prag eröffnet. In Deutschland betreibt Amazon neun Logistikzentren, unter anderem in Graben bei Augsburg, Bad Hersfeld, Leipzig, Pforzheim und Koblenz.

Das nur für die Kunden des Prime-Programms gedachte Prime Now läuft bislang in 10 US-Städten wie etwa New York und Seattle. In Europa ist es bislang nur in Großbritannien angekommen, aktuell in London und Birmingham. Das Angebot umfasst über zehntausend Artikel des täglichen Bedarfs, aber auch Elektroartikel, die laut Amazon binnen zweier Stunden kostenlos oder in einer Stunde für 7,99 US-Dollar zugestellt werden. In einigen Städten sind auch bereits Bestellungen aus dem Sortiment verschiedener Spezialitätengeschäfte oder Restaurants möglich. Über eine Einführung in Deutschland gab es bereits mehrfach Spekulationen, bislang wurde vor allem Berlin als erster Einführungsort gehandelt. (Mit Material der dpa) / (axk)