Verschlimmbessert? Teams archiviert Mitschnitte künftig über OneDrive

Trotz fehlender Features zwingt Microsoft seine Kunden künftig Videocalls in OneDrive zu speichern und über SharePoint zu teilen.

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(Bild: Anikin Stanislav/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Microsoft zwingt ab 16. August alle Nutzer die Aufzeichnungen von Teams-Meetings über OneDrive und SharePoint zu speichern – unabhängig von möglichen anderen Einstellungen durch Admins. Hintergrund ist die vollständige Umstellung des Dienstes Stream, den Teams für die Archivierung der Aufzeichnungen nutzt, auf SharePoint. Noch stehen dabei jedoch nicht alle Features des Vorgängers bereit.

Bis vergangenes Jahr hatte Microsoft Stream, ein Dienst für das Hochladen, Schauen und Teilen von Videos, den auch Teams nutzt, sowohl eine eigene Speicherinfrastruktur und ein eigenes User-Interface. Microsoft überarbeitete den Dienst jedoch, sodass er nun als Web App Teil von Microsoft 365 ist. Der frühere Dienst wird seitdem als Stream (Classic), die neue Version als Stream (built on SharePoint) bezeichnet. Derzeit stehen für die Speicherung von Aufzeichnungen Team-Calls noch beide Varianten zur Verfügung, künftig zwingt Microsoft seine Anwenderinnen jedoch auf die neue Plattform.

Der Knackpunkt dabei: Nicht alle Features der alten Anwendung hat Microsoft bislang auch in die neue übernommen. Das Unternehmen listet die fehlenden Features selbst auf. So können Anwender künftig Videoanfänge und -enden nicht mehr nachträglich verändern, Videos kommentieren oder "liken". Problematischer ist aber die fehlende Option, die automatisch erstellten Transkripte der Calls direkt in der Anwendung zu bearbeiten. Auch wenn die Speech-to-Text-Algorithmen inzwischen oft gute Ergebnisse liefern, stoßen sie bei Hintergrundgeräuschen und Dialekten nach wie vor an ihre Grenzen.

Genaue Untertitel und Transkripte sind aber wichtig für barrierefreie Inhalte, wie sie unter anderem Bildungseinrichtungen inzwischen häufig bereitstellten müssen und wollen. Als Workaround schlägt Microsoft die manuelle Bearbeitung vor: Man könne die Transkripte entweder direkt aus Teams exportieren, dann bearbeiten und manuell mit anderen Teilen. Es sei außerdem möglich, den Mitschnitt aus der neuen Version von Stream herunterladen, um ihn dann in die alte Version der Anwendung hochzuladen und dort zu bearbeiten. Schließlich bleibe die alte Anwendung weiterhin verfügbar und werde nur nicht mehr automatisch bespielt.

Ebenfalls begrenzt Microsoft künftig die Speicherung der Mitschnitte: Weil 99 Prozent der Videos nach 60 Tagen nicht mehr geöffnet würden, löscht das Unternehmen fortan standardmäßig alle Videos nach dieser Zeitspanne.

(jvo)