Verwirrung um A12Z-Prozessor im iPad Pro 2020

Lässt Apple für seine neue Tablet-Generation wirklich eigene SoCs bauen? Es gibt Spekulationen, wonach der A12Z nur eine "re-binned"-Version des Vorgängers ist.

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Verwirrung um A12Z-Prozessor im iPad Pro 2020

Das iPad Pro 2020 mit passendem Magic Keyboard.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Die beiden im März vorgestellten iPad-Pro-Modelle – die insgesamt vierte Generation der Baureihe – weisen eine Merkwürdigkeit auf: Statt ein komplett neues System-on-Chip (SoC) zu verwenden, setzt Apple auf die Abwandlung eines alten. Aus dem A12X im iPad Pro von 2018 wurde der A12Z. Beobachter hätten eher damit gerechnet, dass Apple den A13 aus iPhone 11 und 11 Plus erweitert und zu einem "A13X" für das iPad werden lässt.

Zur Herkunft des A12Z gibt es von Apple nur wenige Angaben. Das Unternehmen behauptet lediglich, der Chip mache "das iPad Pro schneller als die meisten PC-Laptops, die es heute gibt". Weiterhin wird der neue 8-Kern-Grafikprozessor, der "noch mehr Performance und Realismus für die Apps und Spiele" bringen soll, betont. Der A12X von 2018 hatte sieben Kerne. Die Bezeichnung "Z" für seine Prozessoren hatte Apple bislang noch nicht verwendet.

Auch die bislang durchgeführten Benchmarks mit dem iPad Pro 2020 legen nahe, dass sich technisch wenig getan hat. Sie sind – bis auf grafikintensive Tests – nur wenig besser als beim iPad Pro 2018. Hilfreich ist neben dem zusätzlichen Grafikkern vor allem, dass erstmals alle Modelle über 6 GByte RAM verfügen. Bei der 2018er Baureihe kamen die nur bei den 1-TByte-Geräten mit.

Entsprechend gibt es nun Berichte, laut denen es sich beim A12Z nur um einen A12X handelt, bei dem ein bislang abgeschalteter Grafikkern aktiviert wurde. Damit sei der Chip nur eine "re-binned"-Version des Vorgängers. Aktuell fehlen hierfür jedoch noch letzte Beweise. Der Chip-Analyse-Spezialist TechInsights plant aktuell eine Untersuchung des A12Z, um einen Floorplan des Prozessors zu erhalten.

Warum Apple keinen "A13X" produzieren ließ, ist unklar. Zum einen könnte das Management gemeint haben, dass die Geschwindigkeit des Prozessors aktuell ausreicht. Zum anderen würden so womöglich Kapazitäten für den nächsten großen Sprung, den "A14X", frei. Nutzer die bereits über ein iPad Pro 2018 verfügen, sollten sich den Wechsel auf das 2020er Modell genau überlegen. Immerhin verbaut Apple eine zweite Kamera sowie ein LIDAR für bessere Augmented Reality.

[Update 02.04.20 15:48 Uhr:] RAM-Angaben korrigiert.

(bsc)