Video-on-Demand-Firma Intertainer stellt vorläufig den Betrieb ein

Der amerikanische Video-on-Demand-Anbieter Intertainer will ab nächster Woche seinen Betrieb einstellen und die Geschäftstätigkeit erst wieder aufnehmen, wenn es gelingt ein "faires Geschäftsmodell" mit der Filmindustrie auszuhandeln. Mit dieser drastischen Maßnahme will Intertainer offenbar Druck auf die US-Filmindustrie und die US-Regierung ausüben. In einer auf seiner Homepage veröffentlichten Erklärung fordert Intertainer seine rund 150.000 Kunden dazu auf, beim US-Justizminister und dem Vorsitzenden der Regulierungsbehörde FCC gegen die zunehmende Konzentration in der Medienindustrie zu protestieren.

Ende September hatte die Firma eine Anti-Trust-Klage gegen die Medienkonzerne AOL Time Warner, Sony und Vivendi Universal eingereicht. Insbesondere mit Hilfe ihres Joint-Venture Movielink sollen die Konzerne versucht haben, die Preise für Filme aus ihren Studios künstlich in die Höhe zu treiben oder die Filme für die Konkurrenz gar nicht erst zugänglich zu machen. MovieLink ist ein Joint-Venture der Filmstudios Metro Goldwyn Mayer, Sony Pictures, Paramount, Vivendi Universal und Warner Bros. -- die Klage richtet sich allerdings nicht gegen Paramount und Metro Goldwyn Mayer. Den ab dem 13. Oktober eingestellten Betrieb will die Firma dann wieder aufnehmen, wenn "eine unabhängige Firma in diesem Markt wieder konkurrieren kann".

Intertainer ist derzeit nur in einigen Teilen der USA verfügbar, international agiert das Unternehmen bislang überhaupt nicht. Der monatliche Grundbeitrag für Abonnenten beträgt 7,99 US-Dollar und enthält Fernseh- und Lifestyle-Programme sowie kostenlose Musikvideos. Wer einen Spielfilm anschauen möchte, muss extra zahlen -- für eine (mit Digital Rights Management gesicherte) 24-Stunden-Entleihe 3,99 oder 2,99 US-Dollar, je nach der Aktualität des Streifens. "Geliefert" werden die Filme im Windows-Media-Video-Format via Breitbandverbindungen mit mindestens 580 kbit/s Datenrate und an ausgewählte Digital-TV-Kunden. (wst)