Viele Rivalen für Apple Music
Wenn der neue Musik-Streaming-Dienst des iPhone-Herstellers Ende Juni verfügbar ist, trifft er auf einen gut eingespielten Markt – auch wenn der noch klein ist. Apples Marketingmacht dürfte helfen, schnell Kunden zu finden.
(Bild: dpa, Daniel Naupold)
Apple trifft bei seinem Vorstoß ins Internet-Musik-Streaming-Geschäft auf einen Markt mit vielen Anbietern und derzeit einer klaren Dominanz von Gratis-Angeboten.
Es dominieren zwei Geschäftsmodelle: Abo-Angebote, bei denen man unbegrenzt auf Millionen Songs zugreifen kann, und werbefinanzierte Gratis-Varianten mit Einschränkungen für die Nutzer. Apple setzt auf ein Abo-Modell, kostenlos gibt es nur ein Internet-Radio, wenn man mit seiner Apple ID eingeloggt ist. Die ersten drei Monate sind als Testphase kostenlos, danach zahlt man mindestens 10 US-Dollar (vermutlich 10 Euro) pro Monat. Beobachter erwarten, dass Apples Marketingmacht und vorhandene Nutzerbasis helfen wird, schnell Kunden zu finden.
Noch ist der Streaming-Bereich aber eher klein. Im vergangenen Jahr machten die Erlöse aus Abo-Angeboten mit 1,57 Milliarden Dollar erst gut zehn Prozent der weltweiten Umsätze im Musikgeschäft aus. Alle Anbieter zusammen hatten nach aktuellen Zahlen des Branchenverbandes IFPI nur 41 Millionen Abo-Kunden, das war immerhin ein Sprung von 46 Prozent. Wenn Musik gekauft wird, wird das Geld nach wie vor meist für Downloads oder (mit schrumpfendem Anteil) CDs ausgegeben.
Beim aktuellen Marktführer Spotify ist nur jeder Vierte der insgesamt mehr als 60 Millionen Nutzer ein zahlender Abo-Kunde. Beim französischen Rivalen Deezer sind es 6 von 16 Millionen. Der US-Anbieter Rhapsody mit der Marke Napster, der wie Apple lediglich ein Abo-Angebot hat, kam Ende 2014 auf 2,5 Millionen Nutzer. Zudem rufen hunderte Millionen Internet-Nutzer die neuesten Songs bei Googles Videoplattform YouTube ab, wo die Clips von den Plattenfirmen werbefinanziert eingestellt werden. (mit Material von dpa) / (bsc)
