Vier neue Mobilprozessoren von Intel

Intel hat neue Versionen vom Pentium M LV und ULV sowie Celeron M und Celeron M ULV vorgestellt. Motion Computing will noch in diesem Monat einen Tablet PC mit der neuen 1,1-GHz-Version des Pentium M ULV ausliefern.

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Intel hat heute vier Notebook-Prozessoren vorgestellt und die Preise dreier Vorgänger leicht gesenkt. Neu sind die 1,3-GHz-Version des Pentium M LV, die 1,1-GHz-Version des Pentium M ULV, ein Celeron M mit 1,4 GHz und dessen ULV-Version mit 900 MHz.

Intels aktueller Mobilprozessor ist der mit maximal 1,7 GHz verfügbare Pentium M. Von ihm sind zwei Stromspar-Versionen erhältlich, die mit deutlich niedrigerer Kernspannung und daher auch geringerem Takt laufen: Die LV-Version (Low Voltage) benötigt etwa 1,2 Volt und hat eine TDP (Thermal Design Power, die mittlere maximale Leistungsaufnahme) von 12 Watt. Sie ist mit 1,1, 1,2 und jetzt 1,3 GHz verfügbar. Die ULV-Version (Ultra Low Voltage) kommt mit 1 Volt aus und hat eine TDP von nur 7 Watt. Sie ist mit 0,9, 1 und 1,1 GHz erhältlich. Der normale Pentium M hat bei etwa 1,5 Volt Kernspannung eine TDP von rund 25 Watt. Bei den für die Akkuklaufzeit der Notebooks wichtigeren Idle-Modi unterscheiden sich die drei Versionen weniger und liegen bei einer Leistungsaufnahme von rund 2 Watt. Lediglich die ULV-Version liegt mit 0,55 Watt im Deeper-Sleep-Modus nochmals darunter.

Den Celeron M hatte Intel Anfang Januar als Sparversion des Pentium M vorgestellt. Ihm fehlt nicht nur der halbe L2-Cache, sondern insbesondere die Stromspartechniken SpeedStep und Deeper-Sleep. Unter Volllast hat er die gleiche TDP von 25 Watt wie der Pentium M, aber beim Nichtstun verbrät er maximal zwischen 7 und 10 Watt. Etwas besser steht die ULV-Version da, die eine TDP von 7 Watt und einen Idle-Modus mit etwa 2 Watt hat. Damit eignet sich der Celeron M schlechter für Notebooks mit langer Laufzeit, sodass ihm Intel den Centrino-Titel verwehrt.

Der Tablet-PC-Hersteller Motion Computing hat zeitgleich zu den Ankündigungen Intels den Tablet PC M1400 mit der 1,1-GHz-Version des Pentium M ULV vorgestellt, der ab Ende April mit 12-Zoll-Display und WLAN für 2100 Euro erhältlich sein soll.

Aufgrund der geringen abzuführenden Wärme eignen sich die LV- und ULV-Versionen vor allem für kleine und leichte Subnotebooks. Ähnlich sparsame Prozessoren baut Transmeta mit dem Efficeon, der ebenfalls eine TDP von nur 7 Watt haben soll -- der aber in keinem in Europa erhältlichem Notebook steckt, sondern nur beispielsweise im Sharp MM20. AMDs Sparsamster ist die Low-Power-Version vom Mobile Athlon XP. Öffentlich sagt AMD nichts zur TDP, aber laut interner Dokumente existieren Versionen mit einer TDP von 16 W mit 1 bis 1,4 GHz Takt (1200+ bis 1800+).

Der Intel Pentium M LV mit 1,3 GHz kostet in 1000er-Stückzahlen für OEM-Kunden 284 US-Dollar. Der ULV mit 1,1 GHz kostet 262 US-Dollar, die 1-GHz-Version ist auf 241 US-Dollar gefallen. Den 1,4 GHz schnellen Celeron M verkauft Intel für 134 US-Dollar, den 1,3 GHz schnellen jetzt für 107 Dollar. Dessen ULV-Version kostet mit 900 MHz 161 US-Dollar, mit 800 nur noch 144.

Bisher steckt in allen Varianten vom Pentium M der Banias-Kern, im Celeron M eine abgespeckte Version. Der Nachfolge-Kern Dothan mit auf 2 MByte verdoppeltem L2-Cache und 90-nm-Fertigung (aktuell 130) verzögerte sich weiter und weiter. Laut dem asiatischen Newsdienst DigiTimes schafft Intel jetzt möglicherweise doch, ihn Anfang Mai vorzustellen, noch vor der Computermesse Computex Anfang Juni in der taiwanischen Hauptstadt Taipeh. (jow)