Virtual und Augmented Reality: In Zukunft spielen Pornos im eigenen Bett

Seite 2: Darstellerin oder Darsteller aufs eigene Sofa holen

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In Zukunft könnte er sich eher Augmented-Reality-Produktionen vorstellen, mit denen man sich Darstellerin oder Darsteller in seine eigene Wohnung holen kann; also zum Beispiel aufs eigene Sofa oder auf den Schoß. Noch seien HoloLens & Co aber nicht gut genug und auch noch viel zu teuer. Um der Kundschaft dennoch das Gefühl zu geben, dass sich die Action in den eigenen vier Wänden abspielt, experimentiert Geislers Firma zurzeit mit Aufnahmen vor Greenscreens – die Kunden könnten den Hintergrund dann durch ein 360-Grad-Foto ihres Schlafzimmers oder ihres Gartens ersetzen. Solche Bilder lassen sich mit herkömmlichen Smartphones aufnehmen (zum Beispiel mit der Google-App Cardboard Camera).

In der Reality-Lovers-Produktion "White Temptation" kann man den Hintergrund beliebig ersetzen.

Das Problem dabei: Man müsste Software zur Verfügung stellen, um das Foto vom Kunden mit dem Video von RealityLovers zu verbinden. Doch ausnahmslos alle großen App-Stores verbieten pornografische Inhalte. Darunter leiden vor allem die Anbieter von 180-Grad-Videos für VR-Headsets. Während man konventionelle Videos im Browser anschauen kann, benötigt man für Rundum-Videos spezielle VR-Player-Apps. Nun würden die Porno-Anbieter ihre Inhalte gerne direkt innerhalb eines eigenen Players verkaufen. Da die App-Stores dies nicht zulassen, muss die Kundschaft zuerst einen "neutralen" Rundum-Videoplayer installieren, um darin die Videodatei einzubinden. Für viele Anwender ist diese technische Hürde zu hoch – sie bleiben bei Videos im Browser.

"Dabei wären wir durchaus bereit, Zugeständnisse zu machen", erklärt Stefan Geisler. Vorstellbar sei beispielsweise, dass man nur das zeigt, was "in jedem Schlafzimmer passiert"; also Nischen-Genres weglässt. Geisler würde sich wünschen, dass sich Google, Apple, Facebook, Sony & Co zumindest auf Gespräche einließen. "Die können damit schließlich massiv Geld verdienen."

Disclaimer: Eurowebtainment hat den Autor zur Konferenz nach Mallorca eingeladen und die Reisekosten übernommen. (jkj)