VoIP bringt niedrigere Telefontarife in Österreich

Durch den Einsatz von Voice over IP (VoIP) ermöglicht der österreichische Internet-Provider Inode ab sofort deutlich niedrigere Telefonrechnungen. Die im Mai begonnene Testphase ist abgeschlossen, das Regelprodukt wurde am heutigen Freitag in Wien vorgestellt. Bei Gesprächen ins Festnetz ist Inode nun der neue Preisbrecher: In der Hauptzeit (Montag bis Freitag, 8 bis 18 Uhr) werden 3,2 Cent/Minute für Inlandsgespräche verrechnet, in der Nebenzeit sind es gar nur 1,69. Wer in die EU-Länder, Australien, Japan, Kanada oder die USA telefonieren will, wird für 4 Cent pro Minute verbunden.

Nach der Erhöhung der Telefongrundgebühren durch den Ex-Monopolisten Telekom Austria hofft Inode, mit der VoIP-Grundgebühr von nur 9,50 Euro am Markt zu reüssieren. Alle Gespräche werden sekundengenau abgerechnet (1/1). Gespräche zwischen VoIP-Kunden sind gratis. Verfügbar ist das VoIP-Angebot derzeit für alle Nutzer der xDSL@home-Produkte. Ein Businessangebot soll im vierten Quartal verfügbar sein. xDSL ist in allen von Inode entbündelten Gebieten erhältlich, gegenwärtig könnte also etwa die Hälfte der österreichischen Haushalte zugreifen, im laufenden Jahr sollen weitere 30 Vermittlungsstellen erschlossen werden. In etwa zwei Wochen wird auch die Portierung bestehender Rufnummern auf einen neuen VoIP-Anschluss möglich sein.

An das xDSL-Modem wird ein Cisco-Adapter angeschlossen, mit dem wiederum ein herkömmlicher Telefonapparat sowie ein Faxgerät verbunden werden können. Die Nutzung soll sich auch in punkto Sprachqualität und Verbindungsaufbaudauer nicht von bisher gewohntem Telefonieren unterscheiden. Als Codecs kommen G.729 (Sprache) und G.711 (Fax) zum Einsatz. Bestehende xDSL-User, die das VoIP-Angebot annehmen möchten, müssen für eine Umstellung und den Austausch der Modems einen einmaligen Unkostenbeitrag von 99 Euro entrichten. (Daniel A. J. Sokolov) / (jk)