Vobis kommt mit neuen Filialen und neuer Marke

Trotz der schwierigen Marktlage zeigt sich die Computer-Handelskette optimistisch und will 18 neue Geschäfte eröffnen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 69 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.

Die Computer-Handelskette Vobis will nach einer mehrjährigen Schlankheitskur in Deutschland wieder neue Filialen eröffnen. "Die Sanierung ist abgeschlossen", sagte Vorstandschef Jürgen Rakow am heutigen Montag in München. Zu den bestehenden 136 Filialen sollen bis Ende kommenden Jahres 18 neue Geschäfte hinzu kommen. Dazu werde auch die Zahl der Beschäftigten von derzeit 1050 um mehr als 100 steigen.

Trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes werde der Umsatz im laufenden Jahr bei knapp 1,1 Milliarden Mark stabil bleiben. Rund ein Drittel davon erziele Vobis mit dem Verkauf von PCs, die per Ratenzahlungen finanziert werden. Stark zugelegt habe auch das Geschäft mit Laptops. "Ich gehe davon aus, dass Ende nächsten Jahres 40 Prozent aller verkauften Computer Laptops sein werden", sagte Rakow.

Um dieses Geschäft weiter auszubauen, sicherte sich Vobis die weltweiten Rechte an der Marke "Yakumo", die vor allem durch den Distributor Frank & Walter auf den Markt kam. Dass der Markenname bei den Endverbrauchern weitgehend unbekannt ist, sieht Vobis als Vorteil. Zunächst startet Vobis Ende des Jahres mit dem Yakumo Notebook 1000: Es enthält einen AMD Mobile Ahtlon 4 mit einem Gigahertz, 256 MByte SDRAM, eine 30 GByte Festplatte und ein integriertes DVD-CD-RW-Combo-Laufwerk. Kosten wird das Gerät etwa 1500 Euro. Das 14,1-Zoll-TFT-XGA-Display wird von einem S3-Savage-4-Chipsatz bedient. Die Kommunikation übernimmt ein 56-kBit-Modem auf Mini-PCI-Basis.

Später sollen weitere Notebooks im Preisrahmen von 1000 bis 1700 Euro folgen. Als nächstes plant Vobis Monitore mit der neuen Marke. Weitere Peripheriegeräte wie Modems sollen schrittweise folgen, Desktop-PCs werden jedoch auf absehbare Zeit weiterhin mit dem Highscreen-Schriftzug versehen sein.

Wegen zweistelliger Millionenverluste hatte die Vobis Microcomputer AG in den vergangenen Jahren die Hälfte der ursprünglich rund 260 Filialen geschlossen. Das laufende Jahr werde Vobis zwar immer noch mit "leicht roten" Zahlen abschließen, im nächsten Jahr aber einen Gewinn erzielen, sagte Rakow. Im vergangenen Jahr hatte Vobis den Verlust vor Steuern und Zinsen bereits auf 10,07 Millionen Euro mehr als halbiert.

Angesichts dieser Zahlen habe der Mehrheitsgesellschafter Divaco es mit einem Verkauf seiner Beteiligung nicht eilig. "Die freuen sich, wie sich das Geschäft entwickelt", sagte Rakow. Divaco hält 75 Prozent an Vobis und gehört unter anderem der Metro, dem Gerling-Konzern sowie der Deutschen Bank. In den vergangenen Monaten war unter anderem über einen Verkauf der Divaco-Beteiligung an die US-Computerkonzerne Dell oder Gateway spekuliert worden. Zurzeit gebe es aber keine Gespräche mit einem Investor, sagte Rakow. "In diesem Jahr kümmern wir uns um das operative Geschäft." Auch an einen Börsengang sei nicht gedacht. (Rainald Menge) / (anw)