Vodafone D2 hat über 1,4 Millionen UMTS-Kunden

70 Prozent aller Neukunden entscheiden sich inzwischen für ein UMTS-Handy. Zugleich steigt die Zahl der wechselwilligen oder inaktiven Kunden, während der durchschnittliche Umsatz pro Kunde (ARPU) weiter abnahm.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Ende des Jahres 2005 hatte der deutsche Mobilnetzbetreiber Vodafone D2 1,447 Millionen UMTS-Kunden – entsprechend fünf Prozent seiner auf 29,2 Millionen gestiegenen Gesamtkundenzahl. Mit dieser Relation schneidet die ehemalige Mannesmann Mobilfunk etwas besser ab als Vodafone UK, die unter ihren insgesamt 16,3 Millionen Kunden 725.000 UMTS-Nutzer hat. Von den europäischen Vodafone-Töchtern weist die italienische mit einem Anteil von 9,5 Prozent 3G-Nutzern bei insgesamt 18,2 Millionen Kunden einen Spitzenwert auf. Vodafone Japan brachte es zum Jahresende gar auf einen 3G-Anteil von 15 Prozent.

Angesichts knapp anderthalb Millionen UMTS-Kunden beanspruchte der Chef von Vodafone D2, Friedrich Joussen, für sein Unternehmen die Rolle des Marktführers im deutschen UMTS-Geschäft. Rund 70 Prozent aller Neukunden entschieden sich inzwischen für ein UMTS-Handy. Joussen zeigte sich dpa zufolge davon überzeugt, dass in Kürze GSM-Geräte kein Thema für Vertragskunden mehr sein werden. Bis zur CeBIT sollen laut Joussen rund zehn neue UMTS-Handys auf den Markt kommen und alle Hauptproduktlinien auf den neuen Standard umgestellt sein.

Mit einem Anteil der Datenumsätze von insgesamt 20,4 Prozent am gesamten Serviceumsatz liegt die deutsche Vodafone-Tochter im Konzerndurchschnitt. Im vergangenen Quartal entfielen 15,7 Prozent des Serviceumsatzes auf SMS und 4,7 Prozent auf sonstige Datenumsätze. Einen ähnlichen Wert (fünf Prozent "echter" Datenumsätze am Serviceumsatz) hatte O2 Germany gestern bekannt gegeben .

Der Blick auf die Kennzahlen für die gesamte Kundschaft von Vodafone D2 verdeutlicht zugleich die Grenzen des Wachstums im deutschen Mobilfunkmarkt. So sinkt der durchschnittliche Monatsumsatz je Kunde (ARPU) kontinuierlich – zum 31. Dezember 2005 waren es 22,90 Euro gegenüber 24,90 Euro ein Jahr zuvor und 26,00 Euro per 30. September 2004. Vodafone selbst führt diese Entwicklung auf die steigende Wettbewerbsintensität in Deutschland zurück, zu der insbesondere die Preisrunden der "No-Frills"-Anbieter beigetragen haben.

Bei Vodafone D2 betrug der Anteil der Prepaid-Nutzer über 85 Prozent des Neukundengeschäfts – insgesamt ist gut jeder zweite Vodafone-D2-Kunde (53,3 Prozent) ein Prepaid-Nutzer. Erreichte die absolute Zahl der D2-Kunden mit 29,2 Millionen einen neuen Rekordwert, sank der Anteil der "aktiven Nutzer" per 31. Dezember 2005 auf 88,4 Prozent. Unter aktiven Nutzern versteht Vodafone solche Kunden, die in den vergangenen drei Monaten zumindest einen "Abrechnungsevent" produziert, also zum Beispiel telefoniert oder eine SMS versandt haben. Ende des Jahres 2004 hatte dieser Anteil noch 91,7 Prozent betragen und ist seither zurückgegangen. Zugleich wuchs die Abwanderungsquote, die auch "Churn-Rate" genannt wird. Zuletzt betrug diese über alle Kunden hinweg 21,2 Prozent, wobei D2-Vertragskunden mit einem Churn von 16,8 Prozent dem Unternehmen länger die Treue halten als Prepaid-Nutzer (25,2 Prozent Ende 2005 gegenüber 21,3 Prozent ein Jahr zuvor).

Wieder steigende Umsätze erhofft sich Vodafone D2 aus dem als Alternative zum Festnetz angebotenen Produkt "Vodafone Zuhause", für das der Carrier heute eine Flatrate angekündigt hat. In der Festnetzsubstitution sieht D2-Geschäftsführer Joussen einen großen Markt, der "explodieren" werde. Seit dem Start von Vodafone Zuhause hätten sich 250.000 Kunden für das Angebot entschieden. (ssu)