Vodafone-Deutschland-Chef übernimmt Führung bei Arcor

Nach der Übernahme sämtlicher Arcor-Anteile trägt der Vodafone-Konzern künftig auch die Verantwortung in der Unternehmensspitze. Ab August hat Vodafone-Deutschland-Chef Friedrich Joussen das Sagen in Eschborn, Harald Stöber wechselt in den Aufsichtsrat.

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Der Eschborner Festnetzanbieter Arcor wird künftig von Düsseldorf aus regiert. Nach der vollständigen Übernahme der Arcor AG durch Vodafone übernimmt der Deutschland-Chef des Mobilfunkers, Friedrich Joussen, ab August auch den Vorstandsvorsitz der Festnetztochter. Der bisherige Arcor-Chef Harald Stöber soll in den Arcor-Aufsichtsrat wechseln, dessen Vorsitz er von Joussen übernimmt. Das teilten die Unternehmen am heutigen Donnerstag mit.

Die Leitung beider Unternehmen solle unter einer identischen Führungsstruktur erfolgen. Dazu solle die Aufgabenverteilung im obersten Management zusammengeführt werden, um "unnötige Komplexität" zu vermeiden. "Nach der kompletten Übernahme der Arcor-Aktien ist es jetzt wichtig, unsere Stärken zu bündeln", erklärte Joussen in einer Mitteilung und dankte Stöber, der im Konzern keine operativen Aufgaben mehr haben wird.

Ab August gehören der neuen Führungsmannschaft von Vodafone und Arcor neben Joussen die Vorstände Frank Rosenberger (Privatkunden), Peter Walz (Wholesale), Achim Weusthoff (Customer Operations), Hartmut Kremling (Technik), Volker Ruloff (Finanzen), Thomas Ellerbeck (Kommunikation, Public Affairs) und Bernd Pill (Recht und Regulierung, Vodafone) an, sowie Michael Hann (Personal und Recht, Arcor) und Michele Verna (Personal Vodafone). Ab September übernimmt Jan Geldmacher die Verantwortung für den neu geschaffenen Bereich Geschäftskunden.

Einem neu geschaffenen Strategy Board, das beratend tätig sein soll, werden neben den Vorstandsmitgliedern auch die Arcor-Manager Georg Benzer, Jens Gutsche, Mark Klein und Norbert Westfal angehören. Die Personalentscheidungen müssen noch von den Aufsichtsräten beider Unternehmen abgenickt werden.

Vor gut einem Monat hatte Vodafone seine Tochtergesellschaft Arcor vollständig übernommen. Für die bislang von der Deutschen Bahn und der Deutschen Bank gehaltenen Minderheitsanteile von 26 Prozent zahlte Vodafone 474 Millionen Euro. Vodafone beschäftigt rund 15.000 Menschen in Deutschland und erwirtschaftet einen Umsatz von etwa 10 Milliarden Euro. (vbr)