Vodafone dringt auf Ausschreibung für digitalen Behördenfunk

Es müsse bald eine Entscheidung fallen, wenn der Digitalfunk wie vorgesehen spätestens bis zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 eingeführt werden solle, argumentiert der Mobilfunkanbieter.

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  • dpa

Der Mobilfunkanbieter Vodafone D2 fordert von Bund und Ländern eine Ausschreibung für das seit langem geplante digitale Funksystem für Polizei und Feuerwehr. Es müsse bald eine Entscheidung fallen, wenn der Digitalfunk wie vorgesehen spätestens bis zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 eingeführt werden solle, sagte Vodafone-Manager Friedrich Joussen heute auf der CeBIT. Vodafone hofft, den Großauftrag an Land zu ziehen.

Bislang ist unklar, wann eine Ausschreibung für das Projekt erfolgt. Vodafone-Sprecher Jens Kürten sagte, er rechne im Sommer oder Herbst damit. Eine Ablösung des 50 Jahre alten analogen Netzes für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) ist seit langem geplant. Umstritten ist aber vor allem die Finanzierung zwischen Bund und Ländern.

Für den Aufbau des Digitalfunks brauche Vodafone rund 22 Monate, hieß es. Je länger sich aber die Politik Zeit lasse, desto schwieriger werde es, den Digitalfunk pünktlich zur WM 2006 aufzubauen, sagte Jens Kürten.

Die Vodafone-Lösung basiert auf dem bestehenden Mobilfunksystem GSM. Technische Risiken wie bei der Lkw-Maut gebe es nicht, hieß es. Das Vodafone-Angebot sei mit 2,3 Milliarden Euro über zehn Jahre das kostengünstigste unter den Bewerbern. Konkurrenten von Vodafone D2 sind bisher T-Systems, eine Tochter der Deutschen Telekom, mit dem System Tetra, sowie das von EADS angebotene Tetrapol.

Zur Digitalisierung der BOS-Funknetze siehe auch:

(dpa) / (anw)