Vodafone erweitert Mobile-TV-Angebot via UMTS

Die deutsche Tochter streamt den Nachrichtenkanal n-tv. Ab Januar wird D2 für Premium-Dienste drei Euro verlangen. Parallel setzt der Vodafone-Konzern ein "Global-Mobile-TV"-Angebot auf, in dem Champions League und MTV vertreten sind.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Der Düsseldorfer Mobilnetzbetreiber Vodafone D2 erweitert sein Mobile TV getauftes Angebot um den Nachrichtensender n-tv. Dabei soll das Programm von n-tv parallel zur Fernsehausstrahlung und ungekürzt aufs Mobiltelefon übertragen werden. Derzeit ist die Nutzung von Mobile TV für D2-Kunden, die ein UMTS-Handy mit einem Vertrag mit Minutenpaketen für Sprachtelefonie besitzen, kostenlos. Gegenüber heise online kündigte Firmensprecherin Bettina Donges an, dass D2 ab dem 1. Januar für bestimmte Premiuminhalte des UMTS-Fernsehens Nutzungsentgelte verlangt, und zwar pauschal drei Euro für die erste Stunde der Übertragung und 75 Cent für jede weiteren fünf Minuten. Die Sprecherin konnte noch keine Angaben dazu machen, welche der bestehenden oder welche neuen Dienste kostenpflichtig werden sollen.

Beim deutschen Ableger des Mobilfunkkonzerns Vodafone plc ist das Projekt Mobile TV bereits recht weit gediehen. Bereits Anfang des Jahres hatten die Düsseldorfer einen 90-Minuten-Film per UMTS gestreamt. Kürzlich durchbrach D2 die Marke von einer Million UMTS-Kunden, wobei der Löwenanteil auf Nutzer von 3G-Handys und damit auf potenzielle Mobile-TV-Nutzer entfällt. Konzernweit kam Vodafone Mitte November auf insgesamt rund fünf Millionen UMTS-Nutzer.

Derzeit bietet Vodafone Mobile TV in jeweils unterschiedlicher Form in einem Dutzend Staaten, darunter Großbritannien, Österreich und die Schweiz. Zusätzlich zu den nationenspezifischen Angeboten will der Konzern mit "Global Mobile TV" ein international verfügbares Programmpaket schnüren, das unter anderem die TV-Sender MTV, Eurosport sowie Content aus der UEFA Champions Leage enthält, zu deren Sponsoren Vodafone seit kurzem zählt. Allerdings wird auch das globale Programmbouquet von Land zu Land unterschiedlich ausfallen, erwartet D2-Sprecherin Bettina Donges.

Nach Erfahrungen von heise online laufen die als Stream oder Download über das UMTS-Netz angebotenen Fernsehinhalte mit circa fünfzehn Bildern je Sekunde. Die Darstellung auf den Endgeräten ist jedoch auf das briefmarkengroße QCIF-Format (176 × 96 Pixel) beschränkt. Auch gestreamte Inhalte werden recht flüssig wiedergegeben, solange die UMTS-Verbindung steht. Direkt vom Fernsehsender übernommene Fernsehinhalte kommen auf dem Handy bis zu 20 Sekunden später als beim terrestrischen Empfang des TV-Signals an. Dies lässt sich auf die Rechenzeiten für die Umwandlung in Videostreams zurückführen, hinzu können beispielsweise Laufzeiten für Satellitenübertragungen der TV-Signale kommen. (ssu)