Vodafone verspricht weiteren Netzausbau
In einem Interview mit den VDI-Nachrichten stellt Vodafone-Chef Jens Schulte-Bockum für dieses Jahr erneut Investitionen in Millionenhöhe für den Netzausbau in Aussicht.
Alle 81 Großstädte mit mehr als 100.000 Einwohnern will Vodafone bie Ende März mit schnellen LTE-Diensten versorgen, sagte Vodafone-Chef Jens Schulte-Bockum in einem Interview mit den VDI-Nachrichten. Dabei wünscht er sich – nicht nur für Vodafone, sondern für alle deutschen Netzbetreiber – mehr Unterstützung durch die Politik. Schließlich erbrächten sie eine massive Vorleistung, der Netzausbau sei ein echtes Konjunkturprogramm. Die Telekommunikation sei "volkswirtschaftlich zum Drehkreuz für viele andere Industrien geworden". Mobiles Arbeiten, Smart Grids oder Automotive – Produktionsgewinne in vielen Branchen seien nur mit Hilfe moderner Telekommunikation zu erwirtschaften; diese trügen letztlich massiv zur Stärkung der Exportnation Deutschland bei. Er wünscht sich deswegen auch, dass die "sehr singuläre Fokussierung der Politik auf das Thema Energiewende aufhört".
Rund 4500 LTE-Basisstationen hat Vodafone laut Schulte-Bockum derzeit in Betrieb, bis Ende März sollen es 5500 sein. Damit könnten rund 50 Millionen Menschen LTE nutzen.
Auf die Frage, wie die Telekommunikationslandschaft in fünf Jahren aussehen werde, nannte Schulte-Bockum vor allem eine weitere Verstärkung mobiler Breitbandanschlüsse. 2018 werde LTE flächendeckend verfügbar sein, mit Datenraten von 10 MBit/s und mehr. Dazu will Vodafone auch die Frequenzen im 800-MHz-Band nutzen, obwohl diese Stationen nicht immer die maximale LTE-Geschwindigkeit von 100 MBit/s erreichen werden. In den Städten setzt Vodafone jedoch auf die Frequenzen um 2,6 GHz, mit denen die volle Geschwindigkeit möglich ist. Dass das iPhone 5 LTE nur auf 1800 MHz unterstützt, nannte Schulte-Bockum ärgerlich, aber das sei ein vorübergehender Zustand. Auch Apple werde sicher bald 800 MHz unterstützen, schließlich wolle auch die Telekom ihren iPhone-5-Kunden überall LTE bieten und nicht nur in den Städten, wo sie auf 1800 MHZ setzt. 800 MHz wird nach Ansicht von Schulte-Bockum der gängige Frequenz-Standard für Deutschland und viele andere Länder werden.
Gespannt ist der Vodafone-Chef auf neue Nokia-Smartphones mit Windows Phone 8. Die vorhandenen Geräte seien im Dezember ausverkauft gewesen, Nokia habe den deutschen Markt unterschätzt. Zum ersten Mal seit zwei, drei Jahren seien wieder Kunden in die Läden gekommen und hätten explizit nach Nokia-Geräten gefragt. (ll)
