Vodafone will zügigen Börsengang von Arcor

Trotz unterschiedlicher Vorstellungen der drei Eigentümer will Vodafone die Festnetzgesellschaft Mannesmann Arcor schnellstmöglich an die Börse bringen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 7 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • dpa

Das britische Mobilfunkunternehmen Vodafone möchte einen Teil seiner Mehrheitsbeteiligung Mannesmann Arcor rasch an die Börse bringen. "Wir halten an unseren Plänen für den Börsengang im März fest und verlangen schnellstmöglich eine Entscheidung", sagte Vodafone-Europa-Chef Julian Horn-Smith der Welt am Sonntag. Den Wert des für die Emission vorgesehen 25-Prozent-Paketes schätzten Analysten auf bis zu zwei Milliarden Euro. Die Telefongesellschaft Arcor ist im Festnetz der stärkste Konkurrent der Deutschen Telekom.

Offenbar gebe es unterschiedliche Vorstellungen der drei Eigentümer Vodafone (74 Prozent), Deutsche Bahn (18) und Deutsche Bank (8,0 Prozent) um den Einfluss der Bahn nach einem Börsengang, den Bahn-Chef Hartmut Mehdorn verstärken will, schreibt die Zeitung. Mehdorn versuche außerdem zu verhindern, dass der Erlös aus der Emission in den Bundeshaushalt statt in die Kassen der Bahn fließt. Er soll daher die von Bahn-Finanzchef Diethelm Sack unterschriftsreif verhandelten Verträge mit den Gesellschaftern wieder gekippt haben.

Auf der für Mittwoch geplanten Aufsichtsratssitzung der Deutschen Bahn AG solle auch über den Börsengang der Mannesmann Arcor AG & Co (Eschborn) diskutiert werden, schreibt das Blatt. Vodafone möchte mit den Einnahmen aus dem Börsengang das weitere Wachstum von Arcor finanzieren. Auch künftig möchte Vodafone Mehrheitsgesellschafter bleiben, sagte Horn-Smith. Arcor erwirtschaftete 1999 einen Umsatz von 1,02 Milliarden Euro. Ende Juni dieses Jahres waren bei dem Unternehmen gut 6 500 Mitarbeiter tätig. (dpa) / (jk)