Von GOD, den kleinen Strolchen und WinBSD

Der Kölner Dom bekommt einen dritten Turm, über die HP-Compaq-Fusion entscheidet das Los und GOD löst alle Copyright-Probleme: Best of April...

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Von
  • hod

Wenn Gott das Copyright-Problem auf Microsoft-Art löst, dann weiß der erfahrene Surfer: Der 1. April ist gekommen. Aber herauszufinden, wo sich auf heise online und in der c't die traditionelle April-Scherze verstecken, das wollen wir der Erfahrung und dem Know-how der Leser überlassen.

Inzwischen können sich aber alle Internet-Surfer auch anderweitig vergnügen, und das nicht nur mit Microsofts österlich-heiliger Radikallösung für das Urheberrecht. Aber vielleicht ist der Projektleiter von GOD ja auch nur eifersüchtig, dass er es nicht hinbekommen hat, eine SMS per RDS-Autoradio zu verschicken? So haben kleine Ursachen große Wirkungen ... und weil in diesem Jahr Ostermontag und 1. April zusammenfallen, finden die üblichen Aprilscherze fast ausschließlich in elektronischen Medien statt, denn Zeitungen erscheinen an Feiertagen in der Regel nicht.

Die Tagesschau wollte aber wohl ihr Ansehen als die einzig wahre TV-Nachrichtensendung nicht aufs Spiel setzen und meldete nur auf ihrer Website, dass Starregisseur Dieter Wedel die theaterreife Bundesratssitzung zum Zuwanderungsgesetz verfilmen möchte. Um in dem Streifen namens "Die kleinen Strolche" mitspielen zu dürfen, rasiert sich Mario Adorf sogar für die Rolle des Manfred Stolpe. Dieter Hallervorden gibt Jörg Schönbohm, Hape Kerkeling den Saarländer Peter Müller. Und Roland Koch? Den spielt kein anderer als Roland Koch selbst.

Doch bei der Tagesschau war man sich offenbar nicht sicher, ob die Surfer den Aprilscherz tatsächlich als solchen erkennen. Ein Link am Ende der Meldung führt zu einer Seite, die über die Ursprünge des Aprilscherzes aufklärt.

Der WDR aus Köln traut den Website-Besuchern offenbar ein größeres Urteilsvermögen zu. Die Meldung, dass der Kölner Dom bis Ostern 2003 einen dritten Turm bekommen soll, wird nicht kommentiert. Das Finanzierungskonzept erscheint durchaus schlüssig: Angeblich sollen Schwarzgeldzahlungen aus dem Kölner Klüngel-Skandal für den Turmbau verwendet werden. Bei der Landesregierung hieß es nach WDR-Angaben: "Die Gelder können ja eh nicht mehr korrekt verbucht werden, da ist es doch am besten, man führt das Geld einem gemeinnützigen Zweck zu." Über solche Finanzierungsmodelle wäre sicher auch die Kirch-Gruppe nicht unglücklich -- vielleicht hilft ja die Hackbox/2 weiter, um neue Märkte für den dahinsiechenden Bezahlsender Premiere zu erschließen. Und IBM dürfte sich auch freuen, das finale Einsatzgebiet für ein Betriebssytem gefunden zu haben, das in den Kellern des Konzerns nur noch als Staubfänger dient.

Mit schöner Regelmäßigkeit ist natürlich auch der Software-Riese Microsoft Zielscheibe von Aprilscherzen -- und das nicht nur dank Gottes Hilfe. Vor einem Jahr war die Rede von Windows XL, einer Mischung aus Windows und Linux. In diesem Jahr schreibt das OpenBSD-Journal, Microsoft wolle bei der nächsten Betriebssystem-Generation auf das frei erhältliche OpenBSD setzten. Das neue System mit dem Namen Windows BSD soll demnach auch als Serverversion auf den Markt kommen und zuerst auf Microsofts Hotmail-Servern laufen.

Und glaubt man einer Meldung der Branchensite Computerwoche, dann wird die Fusion der Computer-Hersteller HP und Compaq per Los entschieden. Die Auszählung der Stimmen der HP-Aktionäre habe zu einem Patt geführt: Exakt gleich viele Anleger stimmten für und gegen die Fusion. (hod/c't) / (jk)