Vor Neapel: Steve-Jobs-Jacht fährt scheinbar führerlos in anderes Luxusschiff

Die Superjacht, die der Apple-Gründer einst bauen ließ, kollidierte in Italien mit dem Luxusschiff eines mexikanischen Milliardärs. Der Unfall gibt Rätsel auf.

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Jobs-Jacht auf Kollisionskurs

"Bitte an-hal-tääään!": Jobs-Jacht auf Kollisionskurs.

(Bild: Instagram / ricardosalinas)

Update
Lesezeit: 3 Min.

Drama in der Bucht: Vor der italienischen Stadt Neapel kam es in der vergangenen Woche zu einem Zusammenstoß zwischen zwei Schiffen prominenter Personen. Wie der mexikanische Handelsmilliardär Ricardo Salinas Pliego auf seinem Instagram-Profil schreibt – samt Videobeweis –, crashte dabei die "Venus" des Apple-Mitbegründers Steven Paul Jobs in die "Lady Moura" von Salinas Pliego. In dem veröffentlichten Film ist zu sehen, wie die eine Superjacht scheinbar führerlos in die andere kracht, während Menschen auf der "Lady Moura" von Deck aus brüllen, dass die "Venus" doch anhalten soll. Parallel ertönt ein Schiffshorn.

Die "Venus" mit ihren charakteristischen spiegelnden Außenverkleidungen, den großen Holzflächen und dem ungewöhnlichen Rumpf wurde vom Designer Philippe Starck entworfen, der dabei von Jobs unterstützt wurde. Gebaut wurde die Jacht von der niederländischen Werft Feadship. Das 95 Millionen Euro teure Schiff (Betrag von 2012) war allerdings erst ein Jahr nach dem Tod von Steve Jobs, der im Oktober 2011 verstarb, fertiggestellt worden und gehört seither seiner Witwe Laurene Powell Jobs.

Wie bei derartigen Superjachten üblich, sind sie oft nur mit Crew unterwegs. Das war offenbar auch hier der Fall: Powell Jobs soll nicht an Bord gewesen sein, als der Unfall passierte. Nach wie vor ist unklar, wie es zu der Kollision kommen konnte. Verletzte soll es nicht gegeben haben, in italienischen Medien waren zunächst keine Informationen darüber zu finden, ob Behörden involviert waren.

Milliardär Salinas Pliego, der neben Handelsketten auch Medienunternehmen besitzt, nahm die Sache mit Humor. Er frage sich allerdings, was der Kapitän und die Crew taten, während sie die "Lady Moura", ein Schiff mit einer Länge von 100 Metern, die doppelt so teuer gewesen war wie die "Venus", nicht bemerkten. "Das Gute ist, dass nur ein Kratzer aufgetreten ist. Allerdings ist es ein großer Kratzer, dessen Reparatur teuer wird." In dem Video ist zu sehen, wie die "Venus" direkt auf die "Lady Moura" zusteuert und nicht rechtzeitig stoppt. Es kommt zum Zusammenstoß (und dem Kratzer). Ein Bruch des Rumpfes oder ein Leck entstanden hingegen nicht.

Pikant: Salinas Pliego selbst verkauft über seine Retail-Kette Group Elektra auch Produkte von Apple. Vielleicht könnten seine Follower ja viele Apple-Produkte bei ihm kaufen, um Powell Jobs zu helfen, den Schaden zu begleichen, scherzte er. Auch Salinas Pliego soll nicht an Bord seines Schiffes gewesen sein, schreibt das dänische Portal Dagens.

Update

Im Fachblatt Boat International ist eine mögliche Erklärung für den Zusammenstoß zu finden: Offenbar führten fehlerhafte Ankerberechnungen und ein unerwartet schnell aufkommender Wind zu dem Vorfall. Repräsentanten der "Lady Moura" teilten mit, die Venus sei am Ankerplatz angekommen und habe offenbar "die Länge der Kette der "Lady Moura" falsch bewertet". Plötzliche Böen von 50 bis 55 Knoten aus unerwarteter Richtung habe dann zu dem Unfall geführt. Es sei der "Lady Moura" zuvor nicht gelungen, die Crew der "Venus" mittels Schiffshorn oder Funk zu erreichen. "Es scheint, als ob die Brücke der Venus unbesetzt war." Keines der Schiffe habe sich von der Ankerposition gelöst ("dragged anchor").

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(bsc)