Vorerst keine Fusion von E-Plus mit O2

Die Turbulenzen an den Finanzmärkten hätten einer Vereinbarung im Weg gestanden, erklärte E-Plus-Mutter KPN.

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Die niederländische Telefongesellschaft KPN und der spanische Telekomkonzern Telefónica werden ihre deutschen Töchter E-Plus und O2 vorerst nicht zusammenlegen. Wie KPN am Mittwochabend mitteilte, wurden die Gespräche über einen möglichen Zusammenschluss von Mobilfunkbetreibern in Deutschland ohne Einigung beendet. Die Turbulenzen an den Finanzmärkten hätten einer Vereinbarung im Weg gestanden, erklärte KPN, ohne die Telefónica-Tochter O2 namentlich zu nennen. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg von Anfang Juni hatten die Niederländer und Telefónica eine Zusammenlegung ihrer deutschen Töchter erwogen.

Sowohl KPN als auch Telefónica stehen unter Druck: Den Niederländern sitzt ein neuer Großaktionär im Nacken, der mexikanische Konzern América Móvil mit einem Übernahmeangebot. Die Spanier drücken ein riesiger Schuldenberg und die Krise im eigenen Land. KPN hatte deshalb Anfang Juni angekündigt, strategische Optionen für E-Plus zu prüfen. Nach eingehender Untersuchung zeigte sich das Management nun vom Wert seines Deutschland-Geschäfts überzeugt. Die Offerte von América Móvil lehnt KPN weiterhin ab. Das Unternehmen sei deutlich mehr wert als die 8 Euro je Aktie, die die Mexikaner geboten hätten. (anw)