Vorhang auf: Neue Folge Click Boom Flash "Theater- und Filmfotografie"

"Der Nachbearbeitungsspielraum ist extrem gering. Du musst einfach wissen, welcher Knopf an deiner Kamera was macht", sagt Axel Lauer ĂĽber Theaterfotografie.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
BĂĽhnenmoment am Staatsballett Berlin

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmung wird hier ein externer Podcast (Podigee GmbH) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Podigee GmbH) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Judith Hohmann

Im Gespräch erzählt Fotograf Axel Lauer von den Herausforderungen, die er als Bühnenfotograf meistern muss. Eine Leidenschaft für Kultur und die Fähigkeit Momente vorauszuahnen, spielen dabei eine große Rolle.

Wer im Theater fotografiert, betritt eine Welt voller Herausforderungen und Magie. Die Plätze für Pressefotografen sind festgelegt, das Licht ist unveränderlich – doch genau hier beginnt die wahre Kunst. Axel Lauer, ein erfahrener Theaterfotograf, erzählt im Gespräch von der Leidenschaft und dem Geschick, die nötig sind, um die flüchtigen, emotionalen Höhepunkte auf der Bühne einzufangen.

Click Boom Flash: Der Podcast von c't Fotografie

Der c't Fotografie Podcast

Bei uns erzählen Fotografinnen und Fotografen, wie es wirklich ist: Das Leben mit der Kamera im Anschlag. Jeden zweiten Sonntag neu.

Es sind nicht nur die richtigen Kameraeinstellungen, die den Unterschied machen. Vielmehr geht es darum, die magischen Momente zu erkennen und festzuhalten – jene Augenblicke, in denen die Emotionen ihren Höhepunkt erreichen. Ob es der atemberaubende Spagatsprung eines Tänzers ist oder der ergreifende Ausdruck im Gesicht eines Schauspielers, das Timing muss perfekt sein, um den entscheidenden Shot zu erwischen. Schnelligkeit und Flexibilität sind unverzichtbar, wenn man die Essenz einer Aufführung in einem Bild einfangen will.

Lauer, der selbst über viele Jahre als Artist im Rampenlicht stand, kann das Geschehen auf der Bühne von beiden Seiten einschätzen – aus der Sicht der Handelnden und der des Beobachters. Seine Fotoleidenschaft startete auf der Straße, nach verschiedenen Aufträgen für Porträts wandte er sich schließlich wieder dem Theater zu. Für ihn kommt Theaterfotografie auch einer Trainingsmaßnahme gleich. Wer es in diesem dunklen Umfeld schafft, trotz Einschränkungen gute Bilder aufzunehmen, hat es auch bei anderen Aufträgen, wie Hochzeitsbildern in der Kirche, leichter. "Du kannst nicht einfach anderthalb Blenden nachjustieren, weil Du Dich bei der Belichtungsmessung verschätzt hast", erklärt der Fotograf. "Du arbeitest mit hohen ISO-Zahlen und dein Nachbearbeitungsspielraum ist gering." Diese Bedingungen erfordern sowohl technisches Wissen als auch eine schnelle Reaktionsfähigkeit.

Das Oratorium 'Semele' von G.F.Händel in einer Inszenierung der Komischen Oper Berlin mit Nicole Chevalier als Semele und Allan Clayton als Jupiter. Presseaufführung am 8. Mai 2018.

(Bild: Axel Lauer)

Auf den ersten Blick mögen Theater- und Filmfotografie ähnlich erscheinen, doch die Unterschiede sind erheblich. Lauer erläutert die verschiedenen Anforderungen der Set- und Still-Fotografie beim Film im Vergleich zur Theaterfotografie. Geduld ist von zentraler Bedeutung, ebenso wie ein dickes Fell, insbesondere bei großen Filmproduktionen. Dennoch sind es die Begegnungen und Erfahrungen, von denen Lauer berichtet, die den bodenständigen Glamour dieses Fachgebiets ausmachen.

Jeden zweiten Sonntag um 9:00 Uhr erscheint eine neue Folge von CLICK BOOM FLASH, dem Podcast des Magazins c't Fotografie. Sie finden ihn in allen großen Podcast-Verzeichnissen. Hören Sie jetzt rein, mit Apple Podcasts, Spotify, Amazon Music oder als in der Podcast-App Ihrer Wahl.

(hoh)