Vorhang auf: Neue Folge Click Boom Flash "Theater- und Filmfotografie"
"Der Nachbearbeitungsspielraum ist extrem gering. Du musst einfach wissen, welcher Knopf an deiner Kamera was macht", sagt Axel Lauer ĂĽber Theaterfotografie.
- Judith Hohmann
Im Gespräch erzählt Fotograf Axel Lauer von den Herausforderungen, die er als Bühnenfotograf meistern muss. Eine Leidenschaft für Kultur und die Fähigkeit Momente vorauszuahnen, spielen dabei eine große Rolle.
Wer im Theater fotografiert, betritt eine Welt voller Herausforderungen und Magie. Die Plätze für Pressefotografen sind festgelegt, das Licht ist unveränderlich – doch genau hier beginnt die wahre Kunst. Axel Lauer, ein erfahrener Theaterfotograf, erzählt im Gespräch von der Leidenschaft und dem Geschick, die nötig sind, um die flüchtigen, emotionalen Höhepunkte auf der Bühne einzufangen.
Es sind nicht nur die richtigen Kameraeinstellungen, die den Unterschied machen. Vielmehr geht es darum, die magischen Momente zu erkennen und festzuhalten – jene Augenblicke, in denen die Emotionen ihren Höhepunkt erreichen. Ob es der atemberaubende Spagatsprung eines Tänzers ist oder der ergreifende Ausdruck im Gesicht eines Schauspielers, das Timing muss perfekt sein, um den entscheidenden Shot zu erwischen. Schnelligkeit und Flexibilität sind unverzichtbar, wenn man die Essenz einer Aufführung in einem Bild einfangen will.
Einschränkungen meistern
Lauer, der selbst über viele Jahre als Artist im Rampenlicht stand, kann das Geschehen auf der Bühne von beiden Seiten einschätzen – aus der Sicht der Handelnden und der des Beobachters. Seine Fotoleidenschaft startete auf der Straße, nach verschiedenen Aufträgen für Porträts wandte er sich schließlich wieder dem Theater zu. Für ihn kommt Theaterfotografie auch einer Trainingsmaßnahme gleich. Wer es in diesem dunklen Umfeld schafft, trotz Einschränkungen gute Bilder aufzunehmen, hat es auch bei anderen Aufträgen, wie Hochzeitsbildern in der Kirche, leichter. "Du kannst nicht einfach anderthalb Blenden nachjustieren, weil Du Dich bei der Belichtungsmessung verschätzt hast", erklärt der Fotograf. "Du arbeitest mit hohen ISO-Zahlen und dein Nachbearbeitungsspielraum ist gering." Diese Bedingungen erfordern sowohl technisches Wissen als auch eine schnelle Reaktionsfähigkeit.
(Bild: Axel Lauer)
Unterschiede zwischen Film- und Theaterfotografie
Auf den ersten Blick mögen Theater- und Filmfotografie ähnlich erscheinen, doch die Unterschiede sind erheblich. Lauer erläutert die verschiedenen Anforderungen der Set- und Still-Fotografie beim Film im Vergleich zur Theaterfotografie. Geduld ist von zentraler Bedeutung, ebenso wie ein dickes Fell, insbesondere bei großen Filmproduktionen. Dennoch sind es die Begegnungen und Erfahrungen, von denen Lauer berichtet, die den bodenständigen Glamour dieses Fachgebiets ausmachen.
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(hoh)