Vorläufiges Ende der dubiosen Fax-Abstimmung

Der 0190er-Fax-Dienst mit Pseudo-Wahlzetteln zum Thema US-Anschläge ist nach dem Bericht von heise online durch den deutschen Betreiber abgeschaltet worden.

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Der 0190er-Fax-Dienst für das Zurücksenden von Pseudo-Wahlzetteln zum Thema US-Anschläge ist nach dem gestrigen Bericht von heise online durch den deutschen Betreiber ETS-Servatel abgeklemmt worden. "Von solchen Aktionen distanzieren wir uns ausdrücklich, was durch die Abschaltung der Nummer auch sehr schnell geschehen ist," heißt es in einem Schreiben an heise online von heute. Ruft man die Nummer an, heißt es jetzt: "Es tut uns Leid, aber Ihr Anruf kann nicht weiter verbunden werden."

Die als "Wahlscheine" bezeichneten Faxe erreichen die Bundesbürger unverlangt per Fax und ohne Absender-Kennung. Sie enthalten Ankreuzfelder, ob man für einen Gegenschlag auf die Terrorattacken mit aller militärischer Macht sei oder nicht. Die Antwort soll zu einer 0190er-Nummer, die Gebühren von 3,63 Mark pro Minute verursacht, gefaxt werden. Als Gegenleistung sollen namhafte Politiker und die Medien vom Ergebnis benachrichtigt werden. Dahinter steht die IRC-Research Corporation mit Sitz in den USA. Da die Faxe ihre Adressaten nicht via 0190-Nummer, sondern über andere Kanäle ohne Nutzerkennung erreichen, dürfte das Verschicken trotzdem weitergehen. Die IRC muss sich nun wohl einen neuen Fax-Dienstleister suchen, die Nummer kann sie dabei mitnehmen. Dieses regelt eine Bestimmung der Regulierungsbehörde für Telekommunikation über die freie Portierung von Rufnummern. (jes)