Vortäuschung von Ortsnähe: Bundesnetzagentur schaltet 52.000 Rufnummern ab

Einige Unternehmen haben zusätzliche Telefonnummern erworben, um möglichen Klienten örtliche Nähe vorzutäuschen. Die Bundesnetzagentur lässt nun 52.000 solcher Rufnummern abschalten.

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Telefon-Warteschleife

(Bild: dpa, Marc Müller)

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Die Bundesnetzagentur lässt 52.000 Rufnummern abschalten, mit denen Unternehmen Ortsnähe vorgetäuscht haben. Diese Nummern hatten sich etwa Anbieter von Schlüsseldiensten oder Umzugsunternehmen gesichert, um potenziellen Kunden über die Vorwahl fälschlicherweise Ortsansässigkeit zu suggerieren.

Oft besitzen solche Firmen zahlreiche Rufnummern für verschiedene Landkreise. Im Januar ging die Bundesnetzagentur etwa gegen eine Entrümpelungsfirma vor, die sich 5.100 Ortsnetznummern gesichert hatte.

"Verbraucher müssen sich darauf verlassen können, dass eine Telefonnummer im eigenen Vorwahlbereich zu einem Unternehmen vor Ort führt“, sagt Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur. "Wir werden auch weiterhin entschieden gegen Unternehmen vorgehen, die Ortsansässigkeit vortäuschen." Laut Bundesnetzagentur sind die 52.000 Rufnummern über ganz Deutschland verteilt.

An die Ortsrufnummern gelangten die Firmen über Dienstleister, die freie Nummern von Netzbetreibern erhalten und weiterverkaufen. Es liegt in der Verantwortung dieser sogenannten Wiederverkäufer, die Interessenten am Nummernkauf zu prüfen. Die betroffenen Unternehmen besitzen in den mit Nummern abgedeckten Ortsnetzbereichen allerdings weder einen Anschluss noch einen Betriebssitz. (dahe)