Wachsende Cloud- und Werbegeschäfte erfreuen Alphabet und Google-Aktionäre

Der Einsatz von KI beschleunigt das Umsatzwachstum bei Google-Suche und Cloud-Lösungen, sagt Alphabet. YouTube erreicht neuen Umsatzrekord, die Aktie steigt.

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Firmenzentrale mit Logo von Google

(Bild: achinthamb/Shutterstock.com)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Frank Schräer
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Der Google-Konzern Alphabet hat seine Umsätze insbesondere bei der Internet-Suche und beim Cloud-Geschäft zuletzt stärker gesteigert als erwartet. Google-Chef Sundar Pichai schreibt dies dem wachsenden Einsatz von KI-Software zu. Künstliche Intelligenz hat demnach auch YouTube zu einem neuen Umsatzrekord verholfen. Die Anleger reagieren erfreut, Alphabets Aktienkurs macht einen ordentlichen Sprung. Vor genau einem Jahr war die Börse noch enttäuscht vom Cloud-Umsatz Googles.

Doch im Ende September dieses Jahres abgeschlossenen dritten Quartal hat Alphabet seinen Gesamtumsatz im Jahresabstand um 15 Prozent auf 88,3 Milliarden US-Dollar gesteigert. Das sind auch 2 Prozent mehr, als Marktbeobachter erwartet hatten. Der Betriebsgewinn hat sich gegenüber dem Vorjahr sogar um 34 Prozent auf 28,2 Milliarden Dollar erhöht, die Gewinnmarge ist im selben Zeitraum von 28 auf 32 Prozent gestiegen. Das resultiert in einem ebenfalls um 34 Prozent höheren Nettogewinn von 26,3 Milliarden Dollar.

Den weiterhin größten Anteil an den Geschäften Alphabets macht Googles Internet-Suche aus. Dieser Unternehmensbereich konnte seinen Umsatz im Jahresvergleich um 12 Prozent auf 49,4 Milliarden Dollar steigern. Das ist natürlich auf Werbeeinnahmen zurückzuführen, die konzernweit insgesamt um 10 Prozent auf 65,9 Milliarden Dollar gewachsen sind gegenüber dem Vorjahr. Das schließt auch Werbung auf YouTube mit ein, deren Einnahmen im Jahresabstand um 12 Prozent auf 8,9 Milliarden Dollar gestiegen sind. Damit hat die Video-Plattform erstmals die Marke von 50 Milliarden Dollar bei den Einnahmen innerhalb von zwölf Monaten übersprungen.

Alphabet-CEO Pichai macht KI für die gestiegenen Umsätze mitverantwortlich und erklärt: "Unser Engagement für Innovation sowie unser langfristiger Fokus und unsere Investitionen in KI zahlen sich aus, denn Verbraucher und Partner profitieren von unseren KI-Tools. Im Suchbereich erweitern unsere neuen KI-Funktionen, wonach Menschen suchen können und wie sie danach suchen." KI verbessert etwa die Videoempfehlungen bei YouTube, erklärt Google-Manager Philipp Schindler laut CNBC. Demnach erlaubt das KI-Sprachmodell Gemini YouTube, dem Nutzer "relevantere, aktuellere und personalisiertere Inhalte zu empfehlen".

Googles Cloud trägt gegenüber dem Werbegeschäft zwar einen deutlich kleineren Teil zum Gesamtumsatz Alphabets bei, konnte im letzten Quartal seine Umsätze im Jahresvergleich aber sogar um 35 Prozent auf 11,4 Milliarden Dollar erhöhen. Dies liegt nach Ansicht des Konzerns an den KI-Angeboten innerhalb der Cloud-Lösungen, wozu auch Abonnements für Unternehmenskunden gehören. "In der Cloud tragen unsere KI-Lösungen dazu bei, die Produktakzeptanz bei bestehenden Kunden zu steigern, neue Kunden zu gewinnen und größere Geschäfte abzuschließen", so Pichai.

Einen noch kleineren Anteil am Konzernumsatz machen die sogenannten "anderen Wetten" aus, etwa Zukunftsprojekte wie Lieferdrohnen oder selbstfahrende Autos wie die Robotaxis von Waymo. Dieser Geschäftsbereich konnte seine Einnahmen um fast 31 Prozent auf 388 Millionen Dollar steigern. Allerdings liegt der Betriebsverlust dieses Bereichs bei rund 1,12 Milliarden Dollar nach knapp 1,2 Milliarden Dollar vor einem Jahr.

Zwar versucht auch der Google-Konzern zu sparen, wobei KI-Methoden helfen sollen, aber die Anzahl der Mitarbeiter Alphabets ist innerhalb eines Jahres kaum zurückgegangen. Ende September 2024 zählte das Unternehmen 181.269 Angestellte. Das sind rund 1100 beziehungsweise nur 0,6 Prozent weniger als noch zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres.

Die Börse reagierte positiv auf die Entwicklungen bei Alphabet. Der Google-Aktienkurs ist im Laufe dieses Jahres bereits um rund 23 Prozent gestiegen, legte gestern nachbörslich aber um nochmals fast 6 Prozent zu.

(fds)