Wacker eröffnet Anlage für 8-Zoll-Silizium-Einkristalle

Der weltweit drittgrößte Anbieter von Wafern für die Halbleiterproduktion eröffnet morgen in Sachsen eine neue Anlage zur Herstellung von hochreinen 200-mm-Silizium-Einkristallen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 14 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Aufwind im sächsischen Silicon Valley: In Freiberg eröffnet morgen Wacker Siltronic, der weltweit drittgrößte Anbieter von Wafern für die Halbleiterproduktion, eine neue Anlage zur Herstellung von hochreinen 8-Zoll-Silizium-Einkristallen (200 mm). Das Freiberger Werk zieht bereits 4-, 5- und 6-Zoll-Kristalle und stellt daraus Wafer her. Die zukünftig gezogenen 200-mm-Monokristalle können allerdings mit den installierten Anlagen nicht weiterbearbeitet werden: Das Sägen und Polieren der Scheiben findet im Wacker-Siltronic-Werk in Singapur statt.

Die Investition in eine neue Kristallziehanlage zeugt von Vertrauen in die kommende wirtschaftliche Entwicklung des Wafer-Marktes. Anders als viele der Chip-Hersteller verdienen die Wafer-Lieferanten erst seit kurzem wieder Geld: Wegen der extrem niedrigen Preise und der hohen Investitionskosten sahen die Bilanzen in den vergangenen Jahren teilweise tiefrot aus.

Nach der 1995 erfolgten Übernahme der Siliziumproduktion des ehemaligen VEB Spurenmetalle Freiberg wurde zunächst kräftig investiert. Doch das Jahr 1998 brachte den Wafer-Herstellern, aber auch manchen Chipschmieden, herbe Verluste. Damals legte Wacker-Siltronic die Pläne für eine 200-mm-Kristallfertigung in Freiberg zunächst auf Eis. Nach einer leichten Besserung der Ertragslage in 1999 sieht sich Wacker-Siltronic im laufenden Geschäftsjahr auf erfolgreichem Kurs. Die Lage bei anderen Wafer-Herstellern ist ähnlich: Der Marktführer aus Japan, Shin-Etsu, aber auch Sumitomo und Mitsubishi haben sich aufgrund schlechter Betriebsergebnisse in den vergangenen Jahren mit Investitionen zurückgehalten. Dadurch wurden die Produktionskapazitäten kaum erweitert, was angesichts der derzeit rasant steigenden Nachfrage nach Halbleitern bereits im Laufe dieses Jahres zu erheblichen Preissteigerungen führen könnte. (ciw)