Wärmepumpen, Photovoltaik: 13 Millionen Haushalte nutzen Energiewende-Technik

Die Zahl der Haushalte, die neue Energietechnik einsetzen, wächst. Allerdings schrumpfte die Zahl der Menschen, die die Energiewende für wichtig halten.

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Waermepumpe vor einem Reihenhaus

Eine Wärmepumpe vor einem Einfamilien-Reihenhaus in Bremen.

(Bild: heise online / anw)

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In 12,9 Millionen Haushalten in Deutschland wird mindestens eine neuartige, nachhaltige Energietechnik verwendet. Das sind laut einer Erhebung von KfW Research rund 31 Prozent aller Haushalte und 1,2 Millionen oder 2,9 Prozent mehr als vor einem Jahr. Zu diesen Techniken, die KfW Research als "Energiewendetechnologien" bezeichnet, zählt sie unter anderem Wärmepumpen, Solarthermie-Anlagen, Batteriespeicher, Kraft-Wärme-Kopplungen (KWK), Holzpelletheizungen, Elektroautos und Photovoltaikanlagen.

Eine PV-Anlage haben mittlerweile 15 Prozent der Haushalte, im Vorjahr waren es noch rund 12 Prozent. PV-Anlagen wie Balkonkraftwerke sind damit besonders verbreitet. Der Anteil der Haushalte mit Batteriespeicher stieg von 3,7 auf 6,7 Prozent, wie eine Erhebung unter gut 6000 Haushalten ergab. 30 Prozent der Nutzer einer PV-Anlage haben einen Batteriespeicher. Vor einem Jahr waren es noch 18 Prozent.

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9,1 Prozent der Haushalte haben Solarthermie und jeweils 6,4 Prozent eine Wärmepumpe oder Holzpelletheizung. Rund 6 Prozent der Haushalte wollen in den kommenden zwölf Monaten mindestens eine neue Energietechnik anschaffen. In den Großstädten ist der Anteil der Teilnehmer an der Energiewende am geringsten. Hier gibt es viele Mieter und weniger Hauseigentümer als auf dem Land. Die Menschen in der Stadt sind daher häufiger auf die Zustimmung der Vermieter oder Miteigentümer angewiesen.

Besonders viele Haushalte, die eine solche Technik bereits nutzen, gibt es in Süddeutschland mit 41 Prozent, besonders wenige dagegen in Ostdeutschland mit einem Anteil von 24 Prozent. "Allerdings steigen die Zahlen in allen Regionen des Landes an", ergänzt KfW Research. Und das, obwohl die Zustimmung zur Energiewende zurückgegangen sei. Vor einem Jahr hielten 88 Prozent der Befragten die Energiewende für wichtig, nun waren es 82 Prozent. Die Bereitschaft, selbst mitzuwirken, sank von 68 auf 60 Prozent.

Bei Investitionsentscheidungen stehen für die Befragten die eigenen wirtschaftlichen Vorteile klar im Vordergrund. Kosteneinsparung ist der meistgenannte Grund für die Anschaffung von Energiewendetechnologien. Der Klimaschutz kommt erst an zweiter Stelle vor dem Wunsch, unabhängiger vom Energieversorger zu werden.

Als häufigstes Hemmnis, neue Energietechnik anzuschaffen, nannten 41 Prozent fehlende Finanzmittel. 37 Prozent zweifeln an der Rentabilität der jeweiligen Investition. Weitere Gründe sind fehlende Handwerker oder Zeitmangel, sich mit der komplexen Materie auseinandersetzen.

KfW Research erstellt seit 2018 jährlich ihr Energiewendebarometer. Erstmals wurden dafür 6000 statt bisher 4000 Haushalte befragt, die über eine repräsentative Zufallsstichprobe ausgewählt wurden.

(anw)