Wärmepumpen: Zahl der Förderanträge stark rückläufig

Im Vergleich zu 2022 wurden in diesem Jahr 33.227 weniger Anträge auf Bundesförderung für Wärmepumpen gestellt. Das Wirtschaftsministerium hat Erklärungen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 287 Kommentare lesen
Waermepumpe

Wärmepumpe vor einem Einfamilienreihenhaus in Bremen.

(Bild: heise online / anw)

Lesezeit: 2 Min.

In den ersten fünf Monaten dieses Jahres wurden 41.263 Anträge auf Förderung für die Installation von Wärmepumpen nach BEG EM gestellt, also für den Einbau in bestehende Gebäude. Im Vergleichszeitraum 2022 waren es 74.490, geht aus Zahlen des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWK) hervor, die heise online vorliegen.

Im Verlauf des vergangenen Jahres waren die Zahlen bis zum August stark angestiegen, insgesamt wurden fast 350.000 Anträge für Wärmepumpen gestellt. Zur BEG EM (Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen) gehören noch die Bereiche Solarthermie, Biomasse und Wärmenetze sowie bis August 2022 Gas-Brennwert- beziehungsweise -Hybridheizungen. Für diese wurden 2022 insgesamt 430.000 Anträge gestellt. Das heißt, Wärmepumpen haben an den Anträgen für diese Bundesförderung ungefähr einen Anteil von 45 Prozent. In diesem Jahr bewegt sich der Wärmepumpen-Anteil um 32 Prozent.

Das BMWK weist darauf hin, dass ein BEG-Antrag mehrere Wärmeerzeuger enthalten kann, beispielsweise eine Wärmepumpe und eine Solarthermieanlage. Auch können mehrere Maßnahmen in einem Antrag zusammengefasst sein, wie zum Beispiel Gebäudedämmung und ein neuer Wärmeerzeuger. Zusätzlich berücksichtige diese Statistik nicht die Förderung eines Heizungstauschs bei einer energetischen Gesamtsanierung über einen KfW-Kredit.

Ebenfalls in der Statistik nicht berücksichtigt sei eine "erhebliche Zahl" von Wärmepumpen, die in Neubauten eingebaut wurden, teilt das BMWK weiter mit. Diese seien inzwischen nahezu Standard. Wären alle im Jahr 2022 beantragten Wärmepumpen im selben Jahr umgesetzt worden, wäre das Ziel von 500.000 Wärmepumpen, das die Bundesregierung für 2024 anstrebt, bereits voriges Jahr erreicht worden. Allerdings würden viele der im vorigen Jahr beantragten Wärmepumpen-Pläne derzeit noch umgesetzt.

Dazu meint das BMWK: "Wenn der Auftragsberg umgesetzt ist, werden auch die Anträge wieder steigen." Es sei auch denkbar, dass Verbraucherinnen und Verbraucher abwarten, wie sich die angestrebte Reform der Förderung für den Heizungstausch und auch, wie sich der Markt für Wärmepumpen entwickelt. Die Bundesregierung hatte eigentlich angestrebt, das Gebäudeenergiegesetz noch vor der Sommerpause durch den Bundestag zu bringen. Das Vorhaben stoppte das Bundesverfassungsgericht.

(anw)