Wahl-O-Mat für Landtagswahl in Sachsen steht bereit

Im September werden die Landtage in Sachsen, Brandenburg und Thüringen gewählt. Ein Wahl-O-mat steht jetzt bereit, zwei sollen noch folgen.

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Logos der Parteien, die in Sachsen zur Wahl stehen

Logos der Parteien, die in Sachsen zur Wahl stehen.

(Bild: Sächsische Landeszentrale für politische Bildung)

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Der Wahl-O-Mat für die sächsische Landtagswahl steht online. Dort können Nutzer zu 38 Thesen über landespolitische Themen ihre eigenen Positionen angeben, diese vergleicht das Tool mit den Antworten der Parteien. Beteiligt haben sich alle 19 zur Landtagswahl zugelassenen Parteien.

Ein Redaktionsteam aus Jungwählerinnen und Jungwählern, Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Journalismus und Bildung aus Sachsen sowie den Verantwortlichen von Landes- und Bundeszentrale für politische Bildung haben die Thesen zusammengestellt. Der Wahl-o-mat fragt etwa, ob 2038 in Sachsen noch Braunkohle abgebaut werden soll. Außerdem geht es um Waffenlieferungen an die Ukraine, um Kopfnoten an Schulen, um den Ausbau der Windkraft oder um das "Tanzverbot" an Karfreitag.

"Der Wahl-O-Mat ist kein Instrument der Wahlempfehlung, sondern eines der politischen Bildung, das Wählerinnen und Wählern helfen soll, sich über Positionen der Parteien zu informieren", betonte Roland Löffler, Direktor der sächsischen Landeszentrale für politische Bildung. "Ziel ist politische Informiertheit, politische Partizipation, ein höheres Verständnis für das, was in dieser Landtagswahl zur Debatte steht."

Der sächsische Landtag wird so wie der thüringische am 1. September gewählt. Am 22. September wird das Wahlvolk in Brandenburg an die Urnen gerufen. Der Wahl-O-Mat für Thüringen soll am 6. August online gehen, der für Brandenburg am 26. August folgen.

Gerade Erst- und Zweitwähler gehen proportional selten zur Wahl, sagt Pamela Brandt von der Bundeszentrale für politische Bildung. Vor allem sie will man mit dem Wahl-O-Mat abholen. "Vielen ist nicht deutlich, wo die Unterschiede zwischen den Parteien liegen." Das Online-Tool dient dann als "ein Appetitanreger auf mehr Informationen".

Als Erste testeten nach der Freischaltung Spitzenpolitikerinnen und Spitzenpolitiker der sieben Parteien, die im Landtag vertreten sind oder realistische Chancen auf einen Einzug haben, das Online-Tool. Mit dabei: der CDU-Generalsekretär Alexander Dierks, der Abgeordnete Alexander Wiesner (AfD), die Linke-Vorsitzenden Susanne Schaper und Stefan Hartmann, die Grünen-Vorsitzenden Christin Furtenbacher und Marie Müser, die bildungspolitische Sprecherin der SPD Sabine Friedel, der stellvertretende FDP-Vorsitzende Thomas Kunz sowie BSW-Vorstandmitglied Andreas Uhlig. Bei allen kam die eigene Partei deutlich auf den ersten Platz, teilweise mit 100 Prozent Übereinstimmung.

Den Wahl-O-Mat gibt es seit 2002, seitdem wurde er zu Wahlen zum Europäischen Parlament, bei Landtags- und Bundestagswahlen eingesetzt und über 130 Millionen Mal genutzt. Vor der Landtagswahl 2019 in Sachsen wurde der Wahl-O-Mat rund 590.000 Mal aufgerufen – laut Angaben Löfflers 200.000 Mal mehr als fünf Jahre zuvor.

(anw)