Warnstreik gegen Schließungspläne für Münchner Infineon-Werk
Mit der Aktion will die Gewerkschaft einen Sozialtarifvertrag für den Fall der Schließung erreichen. Oberstes Ziel bleibe aber der Erhalt der Arbeitsplätze.
Infineon-Beschäftigte haben am Donnerstag mit einem Warnstreik gegen die geplante Schließung des Münchner Werkes protestiert. Nach Angaben der IG Metall beteiligten sich so gut wie alle der rund 160 Beschäftigten aus zwei Schichten, die zu der Arbeitsniederlegung aufgerufen waren. Mit der Aktion will die Gewerkschaft einen Sozialtarifvertrag für den Fall der Schließung erreichen. Oberstes Ziel bleibe aber der Erhalt der Arbeitsplätze, sagte Michael Leppek von der IG Metall. Infineon reagierte mit Unverständnis auf den Warnstreik-Aufruf. "Streiks können die wirtschaftlichen Realitäten nicht außer Kraft setzen", erklärte Infineon-Manager Reinhard Ploss.
Am Vortag hatte Infineon erklärt, die geplante Schließung des Werkes sei deutlich billiger als ein Weiterbetrieb mit notwendiger Modernisierung. Nach Einschätzung der Gewerkschaft wären neben 800 direkt betroffenen Beschäftigten nochmals 200 Mitarbeiter aus anderen Bereichen betroffen.
Leppek sagte: "Uns geht es um weit mehr als um Abfindungen." Den angestrebten Erhalt der Arbeitsplätze wolle man über einen Sanierungstarifvertrag ermöglichen, für den die IG Metall auch zu Zugeständnissen bereit sei, etwa bei Arbeitszeit, Entgelt oder sonstigen tariflichen Leistungen. Wenn der Schließungsbeschluss aufrecht erhalten werde, fordere man unter anderem eine fünfjährige Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft mit einer Gehaltsaufstockung auf 100 Prozent sowie eine deutlich höhere Abfindung als üblicherweise gezahlt werde. (dpa) / (jk)