Was Nintendo an jeder Wii-Konsole verdient

Das Geschäft mit Spielkonsolen beruht für gewöhnlich auf einer Mischkalkulation. Die Hardware wird nicht selten subventioniert. Den Gewinn bringen die Spiele. So müssen Dritthersteller an die Plattforminhaber Sony, Microsoft und Nintendo für jedes verkaufte Videospiel Lizenzgebühren von einigen US-Dollar abführen.

Doch während das Geschäft mit den Spielkonsolen bei Sony und Microsoft nur einen kleinen Teil der Umsätze generiert, gehört es bei Nintendo zum Kerngeschäft und muss dementsprechend auch profitabel sein. Im Unterschied zu Sony können sie sich eine großzügige Subventionierung der Wii-Konsole nicht leisten.

Dass Nintendo mit der Wii-Architektur auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten eine durchaus lohnenswerte Konsolenhardware entwickelt hat, zeigt nun eine Kostenanalyse des japanischen Wirtschaftsmagazins Weekly Tokyo Economics. Demnach kostet die Konsolenhardware 158,30 US-Dollar (umgerechnet 120 Euro).

Darin enthalten sind die Kosten für den Grafikchip "Hollywood" von ATI mit 3 MByte Cache von NEC für 29,60 US-Dollar. Die Broadway-CPU von IBM koste lediglich 13 US-Dollar. Für die 88 MByte Hauptspeicher setzt das Magazin 7,80 US-Dollar an. Hinzu kommen 31 US-Dollar für das Slot-In-Laufwerk, 11,30 US-Dollar für das externe Netzteil und 19,50 US-Dollar für die Herstellungskosten. Nicht separat aufgeführt sind die Kosten für sonstige Bauteile, Gehäuse, die Fernbedienung mit ihrem Beschleunigungssensor, den Nunchuk-Controller, Infrarotstab, Videokabel und Verpackung, die offenbar die fehlenden 48,80 US-Dollar ausmachen.

Zählt man zu den Herstellungkosten noch die Spieledisc "Wii Sports" mit hinzu und zieht vom Verkaufspreis von 249 Euro den ab Januar gültigen Mehrwertsteuerstatz von 19 Prozent ab, so verdienen Nintendo und der Handel an jeder verkauften Wii-Konsole in Deutschland knapp 90 Euro. (hag)