SAP-Anwender: 1985 und Excel sind die perfekte Kombination

Zwischen SAP und Kunden tut sich eine immer größere Lücke auf. Während der Konzern an der KI- und Cloud-Zukunft feilt, setzen die Anwender lieber auf Bewährtes.

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(Bild: iX)

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Ganze 59 Prozent der Unternehmen benötigen weiterhin Excel-Tabellen, um Änderungen ihrer SAP-Systeme zu verwalten. Und das scheint ein Ritt auf dem Vulkan zu sein, denn 96 Prozent befürchten bei Änderungen ihrer SAP-Landschaft stets unbeabsichtigte Folgen nebst einer Unterbrechung kritischer Geschäftssysteme. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Basis Technologies, selbst Drittanbieter im Bereich SAP-Transformation.

Angesichts dieser Daten überrascht es nicht, dass 35 Prozent der befragten Firmen die Änderungen an ihren SAP-Systemen herauszögern – schlicht, weil die Angst vor dem Geschäftsstillstand zu groß ist. Ohnehin gehen 85 Prozent Neuerungen in den SAP-Landschaften zurückhaltender an, als bei anderen Anwendungen. Und ganze 88 Prozent meinen, dass sie die Umsetzung dieser neuen Features als im Grunde unüberwindbare Hindernisse bei der SAP-basierten Unternehmenstransformation ansehen.

Hier spielt auch eine Rolle, dass fast die Hälfte schon schlechte Erfahrungen beim Ändern ihrer SAP-Systeme gemacht haben. Und ohnehin würde ein solcher Transformationsprozess für vier von zehn Firmen mit deutlich höheren Kosten einhergehen. Gleichzeitig ist SAP der dominante Anbieter im Business-Bereich: 93 Prozent der Unternehmen weltweit setzen dessen Produkte ein – und 96 Prozent der in der Studie befragten Manager sehen SAP als für den täglichen Geschäftserfolg sowie reibungslose Prozesse entscheidend an.

Angesichts der angegebenen Bedeutung fürs Geschäft zeigt sich an dieser Stelle jedoch eine wichtige Diskrepanz: Die SAP-Manager sehen vor allem die C-Führungsebene in der Verantwortung, diese Änderungen anzustoßen und durchzusetzen. Sie sehen aber nur in 13 Prozent der Fälle, dass tatsächlich CEOs & Co. dieser Erwartung gerecht werden – und 52 Prozent der SAP-Manager meinen, dass dies doch an ihnen selbst hängen bleibt.

Die Studie spricht gar von einem "SAP-Kater". Trotz der neuen KI-Angebote würden die Unternehmen ihre Systeme noch immer wie im Jahr 1985 betreiben und verwalten. An der gezielten Befragung nahmen 200 SAP-Führungskräfte und -Manager – sowohl ECC als auch S/4HANA – aus Deutschland, Großbritannien und den USA teil. Die Ergebnisse liegen iX vor, er lässt sich bei Basis Technologies nach einer Anmeldung herunterladen.

(fo)