Wearables: Google und Samsung verschmelzen Tizen und Wear OS
Google und Samsung haben gemeinsam eine neue Version des Wearable-Betriebssystems Wear OS gebaut. Die Tizen-Plattform ist offenbar am Ende.
Google und Samsung legen ihre Betriebssysteme für Wearables zusammen. Den Schritt haben die Unternehmen am Dienstag gemeinsam auf Googles Entwicklermesse Google I/O angekündigt. Die Konzerne sprechen von einer "vereinten Plattform", die zukünftig auf Samsung-Uhren, Fitbit-Produkten und anderen Geräten laufen soll.
Die Anbindung an Googles Wear OS bedeutet offenbar das Ende fĂĽr Samsungs eigenes Betriebssystem Tizen, das smarte Uhren und andere Wearables des Unternehmens bisher antreibt. Bei der kombinierten Version soll das Aussehen des bisherigen Wear OS weitgehend beibehalten werden.
Google betont die technischen Vorteile der Kooperation mit Samsung. Durch die Zusammenarbeit sollen Apps auf aktuellen Chipsets deutlich schneller starten. Auch die FlĂĽssigkeit von Animationen sei in der neuen Version verbessert worden.
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Darüber hinaus bringe die Kombination aus Tizen und neuen Prozessoren verbesserte Akkulaufzeiten, erklärt Google. Dadurch sei es zum Beispiel möglich, einen Herzfrequenzsensor am Tag durchgängig laufen zu lassen, nachts den Schlaf des Trägers zu überwachen, und danach noch Strom übrig zu haben.
Alle diese Vorteile sollen nicht nur für Samsung und Google verfügbar sein: Das neue Wear OS wird weiterhin dritten Herstellern angeboten. Sie sollen in Zukunft sogar bessere Werkzeuge erhalten, um das Wearable-Betriebssystem präziser an ihre Vorstellung anpassen zu können. Neben Samsung-Uhren wird das neue Wear OS auch auf den Smartwatches und Fitness-Trackern der Google-Tochter Fitbit laufen.
Mehr Apps
Außerdem stellt Google zusätzliche Apps für Wear OS in Aussicht, darunter Youtube Music. Eine neue Version von Google Maps soll ohne Verbindung zum Handy laufen. Erneuert wird auch die Anwendung für den Google Assistant. Außerdem soll es nach dem Tizen-Anschluss für Entwickler einfacher werden, Apps für Wear OS zu entwickeln – Details dazu sollten im Laufe der Entwicklerkonferenz Google I/O bekannt werden.
Neue AbkĂĽrzungen wie der Doppeldruck auf physische Buttons von Smartwatches sollen den Wechsel zwischen einzelnen Anwendungen erleichtern. Diese Funktionen werden im Verlauf des Jahres verfĂĽgbar, schreibt Google in einem Blog-Eintrag. FĂĽr Softwareprogrammierer bringt das Wear-OS-Update eine Reihe neuer Programmierschnittstellen (APIs) mit sich.
(dahe)