Web: Rust-Browser-Engine Servo gibt Wasserstandsmeldung

Lange war es ruhig um Servo geworden – seit einigem Monaten wird wieder fleißig an der Rust-Browser-Engine gearbeitet, wie das Update der Entwickler zeigt.

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(Bild: iX)

Lesezeit: 2 Min.

Das Team hinter der Browser-Engine Servo hat einen Wasserstandsbericht über Neuigkeiten im Projekt veröffentlicht. Änderungen haben die Entwickler vor allem unter der Haube zu vermelden. Servo ist eine quelloffene, auf Rust basierende Web-Rendering-Engine und wird derzeit unter dem Dach der Linux Foundation entwickelt.

Statt OpenSSL sorgt künftig das, wie auch die Engine selbst, in Rust geschriebene Rustls für die Transport Layer Security (TLS). Die Grafikschnittstelle WebGPU in Servo ist zwar weiterhin "sehr experimentell", besteht aber nach einem Update auf wgpu-Version 0.16 nun über 5000 weitere Tests der WebGPU Conformance Test Suite. Servo-Builds sind zudem künftig nicht mehr nur auf ARM-64, sondern auch auf 32-Bit-ARM-Systemen möglich.

Auch bei der Darstellung von Inhalten gibt es Neuerungen. So beherrscht Servo künftig wieder die dynamische Positionierung von Elementen über CSS-Floats und das Zusammenfassen von Weißräumen über white-space: nowrap. Beide Funktionen waren bereits in der Legacy-Layout-Engine vorhanden, dort aber mit vielen Bugs behaftet, die "aufgrund der alten Layout-Architektur praktisch nicht zu beheben waren".

Wenn die Servo-Engine abstürzt, zeigt sie ab sofort außerdem eine überarbeitete Crash-Error-Seite an, die mit der Panic-Meldung und dem Stacktrace mehr Informationen über die Absturzursache liefert.

Dem Beispiel-Browser von Servo haben die Entwickler zusätzlich ein Update der Benutzeroberfläche spendiert. Die minibrowser getaufte Neuerung ist eine Adressleiste, die standardmäßig aktiviert ist, sich bei Problemen aber mit --no-minibrowser abschalten lässt.

Der neue minibrowser in Servo – samt Adressleiste

(Bild: Servo)

Mozilla hatte die Entwicklung der Rust Browser Engine 2012 initiiert. Im Zuge von Entlassungen beim Browserentwickler wanderte das Projekt dann aber 2020 zur Linux Foundation. Anschließend war es ruhig um das Projekt geworden. Anfang 2023 gaben die Entwickler dann aber bekannt, neues Personal und finanzielle Mittel vom Open-Source-Berater Igalia erhalten zu haben. Seitdem wurde die Entwicklung der Engine wieder intensiviert, wie unter anderem der aktuelle Blogpost verdeutlicht.

(jvo)