Wegen DSGVO: Instapaper sperrt Europäer aus
Der Später-Lesen-Dienst Instapaper sperrt seine europäischen Nutzer aus – zumindest temporär. Grund ist die DSGVO, die ab dem 25. Mai gilt.
Instapaper sperrt seine europäischen Nutzer aus – zumindest temporär, aber für eine unbestimmte Zeit. Offenbar wurde der Später-Lesen-Dienst von der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) überrascht, die ab dem morgigen Freitag ihre volle Wirkung entfaltet. Sie trat bereits vor zwei Jahren in Kraft.
In einer Nachricht an die Nutzer entschuldigte sich Instapaper für etwaige Unannehmlichkeiten. Doch man müsse einige Änderungen vornehmen, um der DSGVO zu entsprechen. "So schnell wie möglich" soll der Zugang für Europäer wiederhergestellt werden. Bei Instapaper können die Nutzer interessante Artikel und Webseiten speichern, um sie später (oder nie) zu lesen. Ein weiterer bekannter Dienst dieser Art ist Pocket von Mozilla.
Danke DSGVO!!
Online-Dienste müssen die Verarbeitung personenbezogener Daten transparenter machen. Die Nutzer haben etwa das Recht, jederzeit ihre persönlichen Daten von den Diensten anzufordern. Viele weitere Regeln sorgten in den vergangenen Wochen für viel Verwirrung bei Unternehmen und vor allem bei kleinen Firmen, Vereinen und Bloggern. Einige befürchteten gar das Ende der digitalen Fotografie. Was ab dem 25. Mai dann wirklich passiert, lässt sich aber kaum vorherzusagen. Die DSGVO ist auch Thema der aktuellen #heiseshow.
Instapaper sagt "Sorry"
Im Sommer 2016 wurde Instapaper von Pinterest gekauft. Unklar bleibt, warum sich weder Pinterest noch Instapaper selbst um die DSGVO gekümmert haben – in der zweijährigen Übergangsfrist wäre durchaus genügend Zeit gewesen, den neuen Erfordernissen nachzukommen und Instapaper DSGVO-konform zu gestalten. Auf Twitter zeigten sich die Nutzer deshalb enttäuscht. Instapaper-Entwickler Brian Donohue erklärte, dass "wir fleißig an einer Lösung arbeiten". Er könne aber keine Details kommentieren. Sorry. :-\, ergänzte Donohue. (dbe)