Wegen OLED-Umstellung: Apple kauft bald keine Displays aus Japan mehr
Umstellung in Apples Lieferkette: JDI und Sharp sollen demnächst keine Screens mehr für iPhones liefern. Der Grund: Passende OLEDs haben sie nicht im Programm.
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Im iPhone SE – hier das Modell von 2020 – steckt noch kein OLED. Das ändert sich wohl bald.
(Bild: Apple)
Apple steht kurz vor der Umstellung aller seiner iPhones auf OLED-Display-Technik. Das zumindest behauptet die GerĂĽchtekĂĽche, die davon ausgeht, dass auch das fĂĽr FrĂĽhjahr 2025 erwartete iPhone SE 4 erstmals mit einem solchen Screen ausgerĂĽstet wird. FĂĽr ein Zuliefererland bedeutet dies nichts Gutes: Japan wĂĽrde erstmals komplett wegfallen, meldet die in Tokio erscheinende Wirtschaftsnachrichtenagentur Nikkei Asia. Japan Display (JDI) sowie Sharp wĂĽrden dann von Apples Lieferantenliste gestrichen. Die beiden Unternehmen liefern derzeit die LCD-Screens fĂĽr das iPhone SE 3.
JDI und Sharp: Von 70 Prozent Anteil auf Null
JDI und Sharp hatten noch vor zehn Jahren beim iPhone einen Marktanteil von 70 Prozent. Mit Apples Umstieg seiner Premium-Modelle auf OLED nahm dieser Wert immer mehr ab. Mittlerweile sind alle jährlich erscheinenden Standard-iPhones mit OLED-Technik ausgerüstet. Diese kommen entweder aus Südkorea (Samsung Display, LG Display) oder aus China (BOE). Supply-Chain-Experten gehen aktuell davon aus, dass Samsung Display ungefähr 50 Prozent Marktanteil bei Apples OLEDs für das iPhone hat, LG Display rund 30 Prozent. Den Rest liefert BOE zu – die Chinesen kümmern sich offenbar nur um die Standard-Modelle.
Das SE ist für Apple stets eine Besonderheit, weil das Modell, das für Einsteiger gedacht ist, über mehrere Jahre verkauft wird. Das aktuelle SE 3 erschien 2022 und wird seither unverändert angeboten. Es kombiniert ein altes Gehäuse aus der Generation iPhone 6 bis 8 samt Home-Knopf und LCD mit einem (zum Erscheinungszeitpunkt) modernen Innenleben. Beim iPhone SE 4 soll nun geplant sein, den Formfaktor des iPhone 14 zu übernehmen – samt OLED und Gesichtserkennung Face ID.
OLED in immer mehr iPads und bald auch im Mac
Apple hatte OLEDs erstmals im iPhone X eingebaut, das 2017 erschienen war. Zuerst kamen die organischen Leuchtdioden in die Premium-Modelle, bevor dann ab dem iPhone 12 im Jahr 2020 alle im Jahrestakt erscheinenden Geräte inklusive der Standardvarianten auf die Technik umgestellt wurden. Für JDI und Sharp war also bereits abzusehen, dass ihr Geschäft mit Apple weiter schrumpft.
Beide Unternehmen konnten bislang keine für Apple passenden Smartphone-OLEDs liefern. JDI hat allerdings kleine, energiesparende Screens im Angebot, die Apple für seine Computeruhren verwendet. Sharp wiederum verringert sein LCD-Geschäft mehr und mehr. LCD-Screens stecken bei Apple derzeit noch in tragbaren Macs und einigen iPads. Beim iPad hatte es mit der 11- und 13-Zoll-Variante des Pro M4 erstmals in diesem Jahr den Umstieg auf OLED gegeben. Im kommenden Jahr könnte das auch bei den MacBook-Pro-Geräten passieren. Den Versuch, auf Mikro-LED-Technik umzusatteln, hat Apple angeblich mittlerweile aufgegeben.
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(bsc)