Weitere US-Schadenersatzklagen gegen Telekom erwartet

Deutsche Anwälte gehen davon aus, dass nach den Vorwürfen über angeblich falsche Angaben beim dritten Börsengang der Deutschen Telekom 2000 auch Klagen aus den USA eingereicht werden.

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  • dpa

Deutsche Anwälte gehen davon aus, dass nach den Vorwürfen über angeblich falsche Angaben beim dritten Börsengang der Deutschen Telekom 2000 auch Klagen aus den USA eingereicht werden. "Ich rechne mit einer neuen Klage", sagte der Münchner Rechtsanwalt Michael Witti dem Tagesspiegel am Sonntag. "Das kann für uns Anwälte eine große Geschichte werden." In Deutschland hatten bereits mehrere Anwaltskanzleien Klagen im Zusammenhang mit angeblich falschen Angaben angekündigt. Telekom und Bundesregierung weisen die Vorwürfe zurück.

Ende vergangenen Jahres hatte ein New Yorker Bundesgericht bereits eine Sammelklage von US-Investoren gegen die Deutsche Telekom zugelassen. Auch Rechtsanwalt Andreas Tilp von der Kanzlei Tilp & Kälberer aus Tübingen gehe davon aus, dass weitere folgen werden, schreibt das Blatt.

Die Mitte Februar aufgekommenen neuen Vorwürfe lauten, die Bewertung des 1999 für rund zehn Milliarden Euro übernommenen britischen Mobilfunkers One2One und dadurch auch der Ausgabekurs für die Telekom-Aktien seien zu hoch gewesen. Der Bund hatte bei der Platzierung 2000 zu einem Ausgabekurs von 66 Euro rund 15 Milliarden Euro eingenommen. Zuvor waren bereits im November 1996 (14,50 Euro oder 28,50 DM) und Mitte 1999 (39,50 Euro) Telekom-Aktien an die Börse gebracht worden. (dpa)/ (cp)