Weniger freie Stellen für IT-Fachkräfte

Der Bedarf an IT-Experten sei trotz der angespannten konjunkturellen Lage hoch, meint man beim IT-Branchenverband Bitkom zum Rückgang der offenen Stellen für IT-Fachleute. Jede dritte befragte Firma klage, dass es nach wie vor einen Mangel an IT-Fachkräften gebe.

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Von
  • Jürgen Kuri

Die Wirtschaftskrise bekommen auch IT-Fachkräfte zu spüren: Die Zahl der freien Stellen für sie hat sich seit dem vergangenen Herbst halbiert, berichtet der Branchenverband Bitkom. Und trotzdem ist sich Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer sicher: "Der Bedarf an IT-Experten ist trotz der angespannten konjunkturellen Lage sehr hoch."

Demnach gibt es derzeit 20.000 offene Stellen für IT-Experten – im September 2008 waren es 45.000. Zudem plant momentan fast jede vierte Firma (23 Prozent) aus dem Informations- und Kommunikationsbereich, Kurzarbeit einzuführen, jede sechste (17 Prozent) hat das in den vergangenen zwölf Monaten schon einmal getan. Befragt wurden jeweils rund 1500 Unternehmen.

Aktuell entfallen von den 20.000 offenen IT-Stellen 13.000 auf die Branchen, die IT-Technik einsetzen. Die Zahl der offenen Stellen hat sich hier gegenüber dem Herbst 2008 halbiert. Weitere 7000 Jobs sind direkt in der IT-Branche bei den Herstellern und Anbietern unbesetzt, 5500 davon bei Softwarefirmen und IT-Dienstleistern. Im vergangenen September gab es noch insgesamt 19.000 offene Stellen in dieser Sparte.

Schlechte Karten haben IT-Experten bei der Jobsuche allerdings trotzdem nicht: Jede dritte befragte Firma klagt darüber, dass es nach wie vor einen Mangel an solchen Fachkräften gebe. Auch haben drei Viertel der Hightech-Anbieter und die Hälfte der Anwenderfirmen in den vergangenen zwölf Monaten Fachleute eingestellt. "Selbst die schwerste Wirtschaftskrise in der Geschichte der Bundesrepublik hat nicht zur Beendigung des Fachkräftemangels geführt. Das Problem wird noch massiver, sobald die Konjunktur wieder anzieht", meinte Scheer.

Besonders gefragt sind Software-Entwickler: Von den befragten Herstellern und Anbietern mit freien Jobs suchen 61 Prozent Experten für das Planen und Implementieren von Software-Lösungen. Gesucht werden auch Projektmanager: In den Anwenderbranchen geben das 47  Prozent der Firmen mit unbesetzten Stellen an. Zwei Drittel der Unternehmen suchen dabei ausschließlich nach Hochschulabsolventen.

Berufsanfänger müssen auch nicht unbedingt ein niedrigeres Gehalt als ihre Vorgänger in den vergangenen Jahren fürchten: Die Einstiegsgehälter bleiben den Angaben nach bei zwei Dritteln der Firmen konstant. Bei einem Viertel (28 Prozent) sind sie gesunken, bei 5 Prozent gestiegen. Derzeit könnten Berufsanfänger etwa als Software-Entwickler mit einem Einkommen zwischen 35.000 und 40.000 Euro brutto im Jahr rechnen. (jk)