Wer MPEG-4 hören will, muss zahlen

Dolby und Co-Lizenzgeber haben auch ein Lizenzmodell für den MP3-Nachfolger MPEG-4 AAC (Advanced Audio Coding) vorgestellt.

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Von
  • Volker Zota

Erst kürzlich sorgte die MPEG Licensing Administration (MPEG LA) mit ihren Bedingungen der "MPEG-4 Visual Patent Portfolio License" für Furore. Nun haben auch Dolby (Dolby AAC Licensing Administration) und die Co-Lizenzgeber ein Lizenzprogramm für MPEG-4 AAC (Advanced Audio Coding) vorgelegt, das ab April in Kraft treten soll.

Demzufolge sollen für nichkommerzielle Encoder und Decoder volumenabhängig zwischen 12 und 50 US-Cent pro Streaming-"Kanal" zu entrichten sein; bei professionellem Einsatz fallen zwei US-Dollar pro Decoder und Streamingchannel ab, für Encoder im kommerziellen Einsatz müssen 20 US-Dollar pro Kanal bezahlt werden. Im Unterschied zur "MPEG-4 Video License" sehen die AAC-Bestimmungen beispielsweise eine maximale jährliche Abgabe von 25.000 US-Dollar für Decoder und 250.000 US-Dollar für Encoder seitens des Lizenznehmers für Consumerprodukte vor. Eine detaillierte Aufschlüsselung findet sich auf den AAC-Licensing-Seiten.

MPEG-4 AAC soll die Nachfolge von MPEG-2 AAC und dem weithin bekannten MP3-Audioformat antreten. Es ist insbesondere für niedrige Bitrate optimiert und soll bereits unterhalb der bei MP3 üblichen 128 kBit/s CD-nahe Klangqualität erzeugen. Insbesondere bei 64 kBit/s erzielt AAC deutlich bessere Ergebnisse als MP3. Aus gutem Grund zeigen auch Telekommunikationsfirmen Interesse an Audio-Streaming. So zählt Nokia neben AT&T, Dolby, Fraunhofer IIS-A und Sony neuerdings ebenfalls zu den Lizenzgebern für MPEG-4 AAC. Ein detailiertes Preismodell für AAC-Streaming auf Handies und mobile Geräte will die AAC Licensing Administration indes noch nicht bekanntgeben.

Das vorgelegte Lizenzmodell wird seitens der Internet Streaming Media Alliance (ISMA), einem Zusammenschluss wichtiger Firmen, die sich dem Internet-Streaming verschrieben haben, unterstützt und verspricht -- auch angesichts der vergleichsweise moderaten jährlichen Maximalabgaben -- weniger Ärger zu verursachen als die entsprechenden Videolizenzen. (vza)