Westfälische Kirche gegen Mobilfunkantennen

Weil man sich über die Auswirkungen des Elektrosmog unsicher ist, will die evangelische Kirche in Westfalen keine Mobilfunkmasten auf den Kirchen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 56 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Sven Hansen

Der Antennenwald auf Türmen evangelischer Kirchen in Westfalen soll sich künftig lichten. Weil bislang nicht eindeutig bewiesen sei, dass von den Anlagen der Mobilfunkanbieter keine gesundheitsschädlichen Strahlen ausgingen, sollen keine neuen Antennen mehr aufgestellt werden. Bestehende Verträge, die die Kirchengemeinden mit Mobilfunkanbietern geschlossen haben, sollen nach Auskunft von Manfred Gronwald, Mitarbeiter des Bielefelder Landeskirchenamtes, nicht verlängert werden.

Für die Umstellung auf den UMTS-Standard müssen im Laufe der nächsten Jahre die bestehenden Sendeanlagen erweitert werden. Die Risiken der neuen Antennen, so Gronwald, seien jedoch noch nicht einschätzbar. "Außerdem müssten künftig mehr und größere Antennen aufgestellt werden, und das wollen wir nicht." Eine Installation müsse im Ernstfall kirchenaufsichtlich genehmigt werden: "Wir wollen ja nicht, dass unsere Gemeindeglieder Angst vor dem Kirchturm haben."

Die katholischen Kirchengemeinden des Bistums Paderborn haben es da leichter: Sie können auch ohne das Einverständnis von oben über die Montage einer Sendeanlage an ihren Kirchengebäuden entscheiden. Über Risiken durch den zunehmenden Elektrosmog wird seit langem kontrovers diskutiert. Für die Kirchengemeinden ist das Aufstellen der Sendeanlagen ein willkommenes Zubrot in Zeiten knapper Kassen. Dennoch waren die lukrativen Sender allzu irdischer Botschaften oft Anlass für Zwistigkeiten. (sha)