Widerstand im Aufsichtsrat gegen Infineon-Aufspaltung

Die Abspaltung der Speicherchip-Sparte ist eine alte Idee des im März abgelösten Infineon-Chefs Ulrich Schumacher.

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  • dpa

Im Aufsichtsrat von Infineon gibt es massiven Widerstand gegen eine mögliche Aufspaltung des Halbleiterkonzerns. "Das wäre weder für Infineon noch für die Belegschaft eine gute Entscheidung", hieß es am Freitag in Aufsichtsratskreisen. Das Chip-Geschäft erfordere eine kritische Mindestgröße. Der Münchner Konzern prüft derzeit eine Abtrennung seiner Speicherchip-Sparte.

Der Aufsichtsrat wurde bisher noch nicht in die Überlegungen eingeweiht. "Wir wären sicherlich sehr verschnupft, wenn es da bereits konkrete Pläne gäbe, ohne dass wir das diskutiert hätten", sagte ein Aufsichtsrat.

Die Abspaltung der Speicherchip-Sparte ist eine alte Idee des im März abgelösten Konzernchefs Ulrich Schumacher. Seine Überlegungen seien zum Ende seiner Amtszeit offenbar bereits weit fortgeschritten gewesen, hieß es. Auch unter dem Interims-Vorsitzenden Max Dietrich Kley sind die Pläne nicht vom Tisch. Die DRAM-Sparte war in den vergangenen drei Jahren für einen Großteil der Milliardenverluste bei Infineon verantwortlich. "Das Risiko wird aber kompensiert durch die Gewinne, die man in guten Zeiten hat", hieß es in den Aufsichtsratskreisen.

In Branchenkreisen wird nicht völlig ausgeschlossen, dass noch vor dem offiziellen Amtsantritt des designierten Konzern-Chefs Wolfgang Ziebart eine Entscheidung fällt. Allerdings werde er dann wohl mit einbezogen. Der derzeitige Conti-Vize dürfte ein besonderes Augenmerk legen auf die Autoelektronik-Sparte von Infineon. (dpa) / (jk)