Zoll-Rochaden: Welche Strategie Apple bei Trumps "Tariffs" hat

Apple könnte bei den neuen Einfuhrkosten in den USA deutlich draufzahlen. Damit das nicht passiert, ist eine Mehrfachstrategie vorgesehen.

vorlesen Druckansicht 48 Kommentare lesen
Tim Cook und Donald Trump

Apple-Chef Cook mit Donald Trump: Bild aus ruhigeren Tagen.

(Bild: dpa, Evan Vucci/AP/dpa)

Lesezeit: 2 Min.
close notice

This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Das iPhone – in den Vereinigten Staaten mindestens 700 US-Dollar teurer? Solche Spekulationen gibt es zurzeit, nachdem Präsident Donald Trump harte Zölle gegen China und weitere Apple-Fertigerländer verhängen will. Im Apple-Hauptquartier überlegt man nun, wie man am besten darauf reagieren könne. China, das Land, in dem die meisten iPhones entstehen, soll beispielsweise mit 54 Prozent Zoll auf Importe belegt werden. Das wäre für die Endkundenpreise des Smartphones (oder Apples Marge) leidlich schlecht. Aber auch Ausweichregionen wie Vietnam (46 Prozent) oder Indien (26 Prozent) sind belastet. Apples EU-Zentrale in Irland wäre mit 20 Prozent dran. Laut einem Bloomberg-Bericht erwägt Apple nun, an den Preisen zu schrauben – auch, weil das Thema so stark in den Medien präsent ist. Doch dabei bleibt es wohl nicht: Das Unternehmen versucht, seine Lieferkette neu aufzustellen, um Zölle zu sparen.

In einem ersten Schritt wird Apple wohl versuchen, die Preise bei den Lieferanten zu senken. Komponentenhersteller und Fertigungspartner mĂĽssen sich auf harte Verhandlungen einstellen. Teilweise wird Apple die Kosten wohl auch schlucken, was die Marge reduziert.

Videos by heise

Schließlich hat Apple-Chef Tim Cook auch noch einen guten Draht zu Donald Trump aus seiner vergangenen Amtszeit. Dieser half dem Konzern einst, den Strafzöllen gegen China teilweise zu entgehen. Doch Apple baute parallel auch eine Fertigung in anderen Ländern auf, insbesondere in Indien.

Genau dieses Land ist es nun auch, das Apple helfen könnte, nicht ganz so viele Importzölle blechen zu müssen. Aktuell gibt es eine Planung, mehr Geräte in Indien zu fertigen, deren Importzoll in die USA nur bei besagten 26 Prozent liegt, berichtet das Wall Street Journal. Die Idee ist demnach, fast alle der iPhones, die in dem Land hergestellt werden, in die USA zu schicken.

Derzeit ist eine Fertigung von 25 Millionen Einheiten in diesem Jahr geplant, wovon mindestens 10 Millionen in den indischen Markt gehen sollten. Apple benötigt wohl rund 50 Millionen Einheiten, die indische Produktion allein reicht also nicht aus. Allerdings versucht Apple, die Herstellung zu steigern. Zölle fallen erst an, wenn Güter in ein Land eingeführt werden. Unter Trump soll dies für praktisch jedes Land der Welt gelten, mit unterschiedlich hohen Sätzen, die der Importeur abzuführen hat.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(bsc)