Wieder Streiks bei Amazon
Amazon-Beschäftigte in Leipzig, Bad Hersfeld, Rheinberg und Werne streiken. Einige fahren zu einer Solidaritätsaktion nach Polen.
An den Amazon-Standorten Leipzig, Bad Hersfeld, Rheinberg und Werne wird heute gestreikt. Die Gewerkschaft Verdi hat an den dortigen Versandzentren für den heutigen Montag und für morgen zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. In Koblenz soll am 3. Mai gestreikt werden. Zudem fahren 60 Amazon-Beschäftigte aus Bad Hersfeld und Leipzig nach Wroclaw in Polen und wollen dort heute zum Schichtwechsel zwischen 17 Uhr und 19 Uhr ihre Solidarität bekunden. Der Stundenlohn der polnischen Kollegen betrage derzeit rund 3,50 Euro, teilt Verdi mit.
Der 3. Mai ist in Polen ein Feiertag und sei von den polnischen und deutschen Beschäftigten bewusst für Streiks oder Protestaktionen ausgewählt worden. Verdi-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger erläutert: "Entgegen aller Nebelkerzen, die Amazon wirft, will das Unternehmen grundsätzlich keinen Tarifvertrag abschließen und die Arbeitsbedingungen weiterhin einseitig diktieren. Dabei zeigt sich tagtäglich, dass den Beschäftigten wichtige Verbesserungen ihrer Arbeits- und Entlohnungsbedingungen verweigert werden und bei Amazon skandalös hohe Krankenquoten existieren."
Der Tarifkonflikt läuft schon seit dem Frühjahr 2013. Verdi will Amazon zu Tarifverhandlungen zu den Bedingungen des Einzel- und Versandhandels zwingen. Amazon lehnt das ab und verweist darauf, dass sich die Bezahlung der Mitarbeiter am oberen Bereich der Logistikbranche orientiere. (anw)