Wikileaks gründet Firma in Island

Unter dem Namen "Sunshine Press Production" hat die auf die Aufdeckung geheimer Dokumente spezialisierte Organisation ein Unternehmen gegründet. Chef ist WikiLeaks-Gründer Julian Assange.

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Die auf die Aufdeckung geheimer Dokumente spezialisierte Organisation Wikileaks hat in Island das Unternehmen "Sunshine Press Production" gegründet. Dies berichten unter anderem die isländischen Medien Vizir und IceNews. Demnach liegt der Sitz der neuen Firma in einem Appartmentblock in der Gemeinde Mosfellsbaer in der Nähe der Hauptstadt Reykjavik. Der Vorstandsvorsitzende sei der WikiLeaks-Gründer Julian Assange. Mit im Vorstand säßen der Filmemacher Ingi Ragnar Ingason und der Journalist Kristinn Hrafnsson. Außerdem gehöre ihm als Stellvertreter der Londoner Journalistik-Professor Gavin MacFadyen an.

Über den Zweck der Firma wird Widersprüchliches berichtet: Sie solle Spenden sammeln oder Medieninhalte und Pressematerial produzieren. Bisher seien aber noch keine Aktivitäten oder Geschäfte begonnen und kein Personal eingestellt worden.

Im Juni diesen Jahres hat das isländische Parlament eine Entschließung verabschiedet, nach der die Meinungs- und Informationsfreiheit in dem Land gestärkt werden soll. Dahinter stand die von Wikileaks mit angeschobene "Icelandic Modern Media Initiative" (IMMI). Ziel sei ein starker Schutz von Quellen. Außerdem soll eine Art Preis für Meinungsfreiheit ins Leben gerufen werden.

Nun machen Spekulationen die Runde, die Wikileaks-Server könnten von Schweden nach Island umziehen. Vor kurzem brachte Assange selbst noch die Schweiz und Kuba als mögliche Standorte ins Spiel. Nach der Veröffentlichung geheimer Dokumente der US-Armee aus Afghanistan und dem Irak fühle er sich zunehmend von US-Geheimdiensten bedroht. Die Ausgabe für seinen Personenschutz in der Öffentlichkeit seien viel zu hoch, sagte er. In Schweden läuft gegen Assange ein Verfahren wegen Vergewaltigung, eine von dem Australier beantragte Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigung wurde vom dem skandinavischen Land nicht erteilt. (jes)