Wimax: RegTP recycelt WLL-Frequenzen

Die RegTP schlägt Frequenzbereiche und erleichterte Lizenzierung zur Kommentierung vor, damit Internet-Provider schon ab 2006 drahtlosen Breitbandzugang anbieten können.

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Im Frühjahr 2002 verabschiedete sich der gerade mal ein Jahr vorher mit großen Erwartungen propagierte Internetzugang per Funk namens Wireless Local Loop (WLL) schon wieder aus dem Markt. WLL sollte als drahtlose Alternative zum Telefonanschluss das faktische Internet-Monopol der Telekom aufbrechen. Einer der damals zugeteilten und jetzt brachliegenden Frequenzblöcke soll nach Vorstellung der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) nun dem aufkommenden WLL-Nachfolger Wimax zugeschlagen werden. Wimax ist als Alternative zur letzten Meile vor allem dort interessant, wo der faktische Monopolist T-Com sein DSL-Kundenpotenzial brachliegen lässt.

Für die technischen und regulatorischen Rahmenbedingungen hat die RegTP ein Eckpunktepapier zur öffentlichen Anhörung vorgelegt, das interessierte Anbieter bis Mitte Februar 2005 kommentieren können. Neben bestimmten technischen Merkmalen schlägt die RegTP für Wimax eine vereinfachte Lizenzzuteilung (Licensing Light) vor. Diese soll die Ressource Frequenz bedarfsgerecht und unbürokratisch verfügbar machen, damit Provider schnell den Wimax-Betrieb aufnehmen können.

Im 3,5-GHz-Band stehen 2 × 84 MHz zur Verfügung, doch davon sind aufgrund bestehender Nutzungsrechte ab 2006 -- mit lokalen Einschränkungen -- vorerst nur zwei Blöcke (3410 bis 3452 MHz und 3510 bis 3552 MHz) verwendbar. Das entspricht bei heute verbreiteten WLAN-Produkten ungefähr zwei mal drei parallel nutzbaren Kanälen mit jeweils 54 MBit/s brutto. Indes ist die erlaubte effektive Sendeleistung höher als bei WLAN: Eine Wimax-Basisstation soll bis zu 30 Watt EIRP nutzen dürfen, die mobile oder stationäre Gegenstelle entsprechend drei Watt EIRP, was die mögliche Reichweite im Vergleich zu WLAN deutlich steigert. Wimax soll knapp 50 Kilometer überbrücken und dabei bis zu 70 MBit/s transportieren, freilich nicht beides gleichzeitig. (ea)