Windkraft: Mehr Windräder kommen aufs Land

In den ersten neun Monaten 2021 ging der Ausbau der Windenergie an Land in Deutschland besser voran als im Vergleichszeitraum 2020.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 89 Kommentare lesen

Windräder in der Hemelinger Marsch.

(Bild: heise online / anw)

Lesezeit: 2 Min.
Von

In Deutschland sind in den ersten neun Monaten dieses Jahres 345 neue Windenergieanlagen mit einer Leistung von insgesamt rund 1,4 Gigawatt an Land in Betrieb gegangen. Das ist an Leistung ein Zuwachs von gut 50 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres, geht aus Zahlen der Fachagentur Windenergie an Land hervor.

Im gesamten vergangenen Jahr wurden hierzulande Windräder mit einer Gesamtleistung von 1,42 Gigawatt in Betrieb genommen, 2019 waren es 0,96 Gigawatt. Den meisten Zuwachs gab es in den vergangenen zehn Jahren 2017 mit 5,5 Gigawatt.

Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands Windenergie, sagte der dpa, noch könne es mit einem starken vierten Quartal gelingen, im Gesamtjahr die Marke von 2 Gigawatt beim Zubau zu überspringen. Dies wäre ein gutes Signal, auch wenn die Energiewende eigentlich jährlich mehr als 5 Gigawatt neue Windenergieleistung an Land erfordere.

Beim Zubau der Windkraft an Land von Januar bis Ende September liegt Brandenburg mit 76 Windenergieanlagen vorne, dahinter folgen Niedersachsen (71), Nordrhein-Westfalen (50) und Schleswig-Holstein (48). Im flächenmäßig größten Bundesland Bayern waren es dagegen nur 8.

Weil nach Angaben der Branche auch 165 Windenergieanlagen mit einer Leistung von 172 Megawatt stillgelegt wurden, liegt der sogenannte Nettozubau bei 1200 Megawatt. Die Zahl der neu genehmigten Windenergieanlagen, die noch nicht in Betrieb sind, stieg in den ersten neun Monaten im Vergleich zum Vorjahr deutlich.

Der Schlüssel zu mehr Genehmigungen liegt laut Albers in den Flächen. "Deshalb ist es unerlässlich, dass die neue Bundesregierung hier eine klare Prämisse setzt. 2 Prozent in jedem Bundesland muss zur Pflicht werden." Das ist auch das Ziel von SPD, Grünen und FDP. Im Sondierungspapier heißt es, dass für die Windkraft an Land zwei Prozent der Landesflächen ausgewiesen werden sollen. Bundesweit waren Ende 2020 bis zu 0,85 Prozent der Landfläche für die Windenergienutzung ausgewiesen, ergab sich im Oktober aus einem Bericht des Kooperationsausschusses von Bund und Ländern.

Albers warnte außerdem: "Der unzureichende Zubau und die fehlenden Genehmigungen schaukeln sich im verbrauchsstarken Südosten und Südwesten zu einem gefährlichen Mix auf. In den Ländern Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen und im Saarland drohen Stromengpässe, wenn nicht umgehend gegengesteuert wird."

Der Berliner Verein Fachagentur Windenergie gehören Bund, Länder, die kommunalen Spitzenverbände, Wirtschafts- und Naturschutzverbände sowie Unternehmen aus der Energiewirtschaft an.

(anw)