Windows 10 bekommt neue Stromsparfunktionen
In den neusten Insider-Builds 16176 und 16179 debütiert Power Throttling, welches im Hintergrund laufenden Anwendungen Rechenleistung entzieht. Dies funktioniert aber nur auf aktueller Hardware.
![Und noch ein Trick, weiterhin kostenlos an Windows 10 zu kommen](https://heise.cloudimg.io/width/610/q85.png-lossy-85.webp-lossy-85.foil1/_www-heise-de_/imgs/18/2/1/8/5/6/0/3/Windows10_Neu1-a545a12c194ad955.png)
Microsoft testet ab sofort eine neue Stromsparfunktion für Windows 10 in seinem öffentlichen Beta-Programm Windows Insider: Im seit vergangener Woche verteilten Build 16176 und dem seit Donnerstag verbreiteten Build 16179 – beide gibt es nur im Fast Ring – ist Power Throttling implementiert. Die neue Funktion soll Hintergrundaktivitäten wie etwa inaktive Browser-Tabs erkennen und diesen dann weniger CPU-Ressourcen zu Verfügung stellen.
In einem Blog-Beitrag verspricht Microsoft dadurch bis zu 11 Prozent weniger CPU-Belastung, doch dies ist nicht mit 11 Prozent mehr Laufzeit gleichzusetzen: Je nach Lastszenario nimmt die CPU unterschiedliche Stromsparstufen ein, deren Energieverbrauch nicht linear ansteigt; bei geringer CPU-Aktivität schluckt wiederum der Bildschirm mehr als der Prozessor.
Neue Stromsparfunktionen für Windows 10 (Redstone 3) (5 Bilder)
![](https://heise.cloudimg.io/width/696/q50.png-lossy-50.webp-lossy-50.foil1/_www-heise-de_/imgs/71/2/1/8/5/6/4/2/Screenshot__3_-d290bcf25a2401a5.jpg)
Microsoft ist bewusst, dass Power Throttling angesichts der breiten Masse an Windows-Anwendungen zu ungeahnten Konsequenzen führen kann und bittet deshalb alle Insider um entsprechende Rückmeldungen über den Feedback-Hub.
Nur mit Speed Shift
Wer Power Throttling ausprobieren möchte, braucht dazu außer seiner Teilnahme am Insider-Programm samt zugehörigem Beta-Test-Bewusstsein auch aktuelle Hardware: Der Stromsparmodus funktioniert nur mit Notebooks und Windows-Tablets, in denen Prozessoren der sechsten oder siebten Core-i-Generation (Skylake beziehungsweise Kaby Lake) zum Einsatz kommen. Zumindest in der aktuellen Implementierung benötigt Power Throttling nämlich die SoC-Stromspartechnik Speed Shift, welche Intel erst mit Skylake eingeführt hat. Die deutlich andere Funktionsweise von Speed Shift gegenüber dem davor üblichen Speed Step hat c't anlässlich deren Einführung erklärt. Desktop-Systeme bleiben generell außen vor: Power Throttling wird nur im Akkubetrieb zugeschaltet.
Zum aktuellen Windows 10 Creators Update:
Microsoft verspricht, dass künftig auch (Mobil-)Systeme mit anderen Prozessoren in den Genuss von Power Throttling kommen sollen. Es ist jedoch keinesfalls gesagt, dass damit andere ältere Hardware gemeint ist: Gemäß aktueller Roadmaps stehen bis Jahresende noch einige neue CPU-Plattformen an, nämlich Coffee Lake und Cannon Lake bei Intel und Ryzen-APUs mit integrierter Radeon-GPU bei AMD.
Erst im Herbst für alle
Dieser Zeitplan würde insofern passen, weil die genannten Insider-Builds 16176 und 16176 sehr früher Vorstufen vom nächsten großen Windows-10-Update mit Codenamen Redstone 3 sind, dass zum Jahresende 2017 für alle Windows-10-Systeme bereitstehen soll. Zum Vergleich: Das Anniversary Update alias 1607 hieß ursprünglich Redstone 1, das seit Anfang April erhältliche Creators Update alias 1703 wurde als Redstone 2 entwickelt. (mue)