Windows CE 3: 95-prozentige Echtzeit

Microsoft kündigte die Verfügbarkeit von Windows CE 3.0 an, das nicht nur Taschencomputer, sondern auch Embedded Devices erobern soll.

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Von
  • Peter Siering

Nach bisher mäßigen Erfolgen seines Bonsai-Windows hofft Microsoft nun, mit der Version 3 von Windows CE den Durchbruch auf ganzer Linie zu schaffen. Erste "Handheld PCs", die mit dieser Version schon seit einigen Wochen zirkulieren, machen einen vielversprechenden Eindruck. Doch Microsoft hat weitere Ziele im Auge. CE 3.0 soll den Markt für Embedded Devices aufrollen. Dabei sollen unter anderem die verbesserten Echtzeiteigenschaften helfen. "Es ist nicht das schnellste Echtzeitsystem, aber es ist gut genug für 95 Prozent der Anwendungen", kommentierte Bill Veghte, Vizepräsident einer neuen Gruppe bei Microsoft, die sich um Embedded Devices kümmert.

Neben den besseren Echtzeiteigenschaften führt die Version 3 USB-Support ein, vergrößert die Kapazität des Datenspeichers (Object Store), wartet mit deutlich erweiterten Netzwerkfunktionen auf und weist eine Infrastruktur für sicherheitsrelevante Funktionen wie etwa Smartcards auf. Den aufgewerteten Funktionsumfang, etwa einen dem Internet Explorer 4 gleichwertigen Browser und einen Media Player, runden diverse Neuerungen im Betriebssystem ab, etwa ein Speicherschutz. Eine ausführliche Aufstellung findet sich auf dem Microsoft Web-Server.

Inwieweit Microsoft frühere Ankündungen wahrmachen wird, die Entwicklungswerkzeuge für CE und unter Umständen das Betriebssystem selbst kostenlos abzugeben, ist noch unklar. Konkrete Zahlen nannte der Konzern bisher nicht. Bill Veghte bekundete lediglich, dass die Preise für die Lizenzen um bis zu 50 Prozent gepurzelt seien. Die vor einigen Wochen zum kostenlosen Download in Aussicht gestellten Entwicklungswerkzeuge für CE (Platform Builder 3 und Embedded Visual Tools) lassen sich derzeit auf der Microsoft-Web-Site nur in Form einer CD-ROM vorbestellen. Für die Testversion des Platform Builder und der Visual Tools mit Visual Basic und C++ fallen derzeit nur Bearbeitungs- und Versandkosten von 10 US-Dollar an. (ps)