X-Prize-Gründer will die Welt verändern

Peter Diamandis glaubt, dass relativ kleine Anreize zu innovativen Veränderungen führen können – und Privatunternehmen eines Tages bis zum Mars.

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Peter Diamandis ist einer der bekanntesten Luftfahrtunternehmer der USA. Als ausgebildeter Arzt weiß er aber auch, dass für den Fortschritt nicht nur die Technik, sondern auch die Psychologie zählt. Also rief er 1996 den X Prize ins Leben. Der soll "radikale Durchbrüche" zum Wohle der Menschheit befördern. Im Interview mit Technology Review äußerte er sich nun zur Strategie hinter der X-Prize-Stiftung – und der Frage, wie hilfreich vergleichsweise kleine Anreize sein können. "Die Menschen sind genetisch so veranlagt, dass sie konkurrieren – um einen Partner, im Sport, bei der Arbeit. Wettbewerbe zwingen die Menschen, unter vorgegebenen Randbedingungen ein klares Ziel zu verfolgen, das die Lösung des Problems ist", sagt er.

Der erste X Prize – damals hieß er noch "Ansari X Prize" – wurde 2004 in einem großen Medienspektakel für den ersten privaten bemannten Raumflug vergeben. Seitdem hat Diamandis mit seiner Stiftung etliche Millionen aufgetrieben, um weitere Wettbewerbe auszurufen, darunter einen zur Frage, wie man eine Ölpest gründlich beseitigt. "Als der Wettbewerb für die Beseitigung von Ölverseuchungen lief, waren sieben der zehn Teams sehr klein. Es waren gewissermaßen Familienunternehmen. Eins traf sich zum Beispiel in einem Tätowierstudio in Las Vegas. Aber diese Teams konnten am Ende doppelt so viel Öl entfernen, wie es Ölkonzerne in den letzten 20 Jahren vermocht hatten."

Es gehe nicht um Durchbrüche, die ein Luxusleben ermöglichten, sondern um solche, die sieben Milliarden Menschen ein Leben voller Chancen eröffneten, und "die ihre Grundbedürfnisse nach Trinkwasser, Nahrung, Energie und Gesundheit befriedigen. Es geht darum, die ganz großen Probleme zu lösen", so Diamandis. Das heißt aber nicht, dass die X-Prize-Foundation nur nüchtern bleibt. Manchmal greift sie auch zu den Sternen: Dem ersten privaten Unternehmen, das einen Rover auf dem Mond absetzt, winken 30 Millionen Dollar – der höchstdotierte Technikpreis in der Geschichte.

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(bsc)