X erlaubt jetzt offiziell Pornos auf der Plattform

Pornografie und Nacktheit werden bei X (ehemals Twitter) schon lange geduldet. Jetzt hat die Plattform ihre Regeln dazu präzisiert und erlaubt diese offiziell.

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Mann schaut in einem abgedunkelten Raum pornografische Bilder auf einem Computerbildschirm an.

(Bild: M-Production/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Der Kurznachrichtendienst X (ehemals Twitter) hat seine Regeln geändert, um Erwachseneninhalte nunmehr offiziell zuzulassen. Schon in der Vergangenheit tolerierte Twitter in begrenztem Umfang Pornografie auf der Plattform. Die neuen Regeln sollen lediglich für mehr Transparenz sorgen, änderten aber nichts daran, gegen welche Inhalte vorgegangen wird, betonte das Netzwerk über seinen offiziellen Safety-Account.

Laut den neuen Vorgaben sind einvernehmlich entstandene Inhalte, die Nacktheit oder Sexualität Erwachsener zeigen, erlaubt, sofern diese gekennzeichnet werden. Eine solche Kennzeichnung kann über die Medieneinstellungen aktiviert werden. Sie sorgt dafür, dass vor Bildern und Videos eine Inhaltswarnung vorgeschaltet wird. Erst nach deren Bestätigung durch den Nutzer werden die entsprechenden Fotos oder Videos angezeigt. Die neuen Regeln gelten auch für KI-generierte Inhalte und Comics.

Benutzer unter 18 Jahren oder Accounts, bei denen kein Geburtsdatum hinterlegt ist, sollen die Inhalte gar nicht erst angezeigt bekommen, heißt es im neuen Eintrag im Hilfe-Center von X. Es ist laut X weiterhin verboten, pornografische oder andere Erwachseneninhalte in Livevideos, in Profilbildern oder Kopfzeilenbannern zu veröffentlichen.

Keine Inhaltswarnungen sind für Bilder und Videos erforderlich, die zum Beispiel Bildungszwecken dienen, medizinische Themen aufgreifen oder wie etwa Nacktdemonstrationen aktivistischen Zwecken dienen.

Beobachter vermuten, dass X mit seinen neuen Regeln auch einen Schritt auf kommerzielle Inhalteanbieter zugehen möchte, die den Dienst als Alternative zu Plattformen wie Onlyfans nutzen könnten. X hat unter dem Namen X Premium die Option eingeführt, dass Follower gegen Bezahlung an den Anbieter weitere Inhalte sehen können. Seit dessen Einführung würden auch Creator von NFSW-Inhalten (Not Safe For Work) hiervon Gebrauch machen, die bislang X/Twitter nur als Promotionplattform für ihre Inhalte auf Onlyfans und anderen Diensten genutzt haben. X verdient an den Umsätzen anteilig mit und ist nach Einbrüchen im Werbegeschäft mehr denn je auf neue Einnahmequellen angewiesen.

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(mki)